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Steffi Beyrich

Rechtsanwältin, Geschäftsführerin und Pressesprecherin der Bundesrechtsanwaltskammer

Geboren in Unterfranken

Studium in Bonn, Referendariat in Hamburg und Schleswig-Holstein

Selbständige Rechtsanwältin in Hamburg und nachfolgend Tätigkeit in der Geschäftsführung der Rechtsanwaltskammer Hamburg

Seit Oktober 2016 „Orkan der Rechtspflege“ bei der BRAK (Bundesrechtsanwaltskammer)

Seit Oktober 2020 Host des Podcasts (R)ECHT INTERESSANT!

Interview

Wir stellen regelmäßig Legal Influencer und Vorbilder auf dem Rechtsmarkt in einem Interview vor. Damit wollen wir spannende Persönlichkeiten aus der Rechtsbranche sichtbar machen und einen Mehrwert für alle schaffen.

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Steffi, wie kamst du zur Rechtsbranche und was sind deine Erfahrungen damit?

Ich wollte nie Jura studieren. Als Kind eines Anwalts schon aus Prinzip nicht, auch wenn ich meinen Vater immer bewundert habe und er mein großer Held war. In der Oberstufe hatte ich dann aber unfassbar viel Spaß am Fach “Wirtschaft und Recht”.

Meinen ursprünglichen Berufswunsch (irgendetwas mit Biochemie und Weltformel) hat mir dann ein Berufsberater gründlich vermiest. So landete ich – hoppla – doch bei den Rechtswissenschaften.

Im Studium und Referendariat brannte ich für das Strafrecht. Daher schien das klare Ziel die Staatsanwaltschaft zu sein. Noch vor dem zweiten Examen hatte ich mit dem Tod meines Vaters einen herben Schicksalsschlag zu verdauen.

Es fiel mir ziemlich schwer, mich bis zum Examen – und durch es hindurch – zu kämpfen, da mich natürlich der Alltag in der Juristenausbildung jeden Tag aufs Neue mit eben diesem Verlust konfrontierte.

Nach dem Examen habe ich mich dann eine Weile völlig unjuristisch und ausschließlich kreativ ausgetobt. Bis mir die Juristerei irgendwann doch so fehlte, dass ich den Wiedereinstieg gewagt habe. Ich war zunächst parallel für mehrere Kanzleien, dann selbständig tätig. Nach einigen Jahren wechselte ich in die Rechtsanwaltskammer Hamburg und in das spannende Feld des Berufsrechts. Nach 5 Jahren hatte ich die Chance, den Posten der Pressesprecherin bei der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) in Berlin anzutreten und überlegte nicht lange.

Meine Erfahrung in der Rechtsbranche hat mich Eines gelehrt: Mit Jura kann man alles machen!

Was machst du beruflich und warum hast du dich für diesen Weg entschieden?

Ich bin Pressesprecherin und Geschäftsführerin der BRAK. Ich bin insbesondere für Pressearbeit, Veranstaltungen und die Onlinemedien zuständig. Damit bin ich inzwischen natürlich weg vom klassischen Anwaltsalltag.

Allerdings kann ich meine Freude an Kommunikationsthemen hier noch besser ausleben. Netzwerken, was das Zeug hält, Statements abgeben, Reden oder Kolumnen schreiben… all das gehört zu meinen Aufgaben. Recht häufig werde ich auch als Moderatorin oder Speakerin angefragt.

Ich kann mich frei entfalten, neue Ideen entwickeln und auch umsetzen und habe ständig irgendein neues Projekt. Sei es der Podcast, den wir als Jubiläumsausgabe sogar schon mit Publikum aufgezeichnet haben, seien es neue Online-Medien wie YouTube, Instagram oder TikTok.

Ich kann mich in all dem, was ich wirklich gerne tue, regelrecht austoben. Ich liebe es!

Wie machst du deine Themen sichtbar? Wen oder was möchtest du damit erreichen?

Die klassischen berufsrechtlichen oder rechtspolitischen Themen der BRAK transportiere ich über Presseerklärungen und die Homepage, klar.

Meine Hauptarbeit in Sachen Medien findet inzwischen aber anders statt: Über den Podcast (R)ECHT INTERESSANT!, den ich hoste, über YouTube, Instagram, Threads und TikTok (ja, der Podcast der BRAK ist bei TikTok vertreten, weird!).

Auf diesen Plattformen bespiele ich meine Herzensthemen: Unseren großartigen freien Beruf und die Entfaltungsmöglichkeiten, die damit verbunden sind, die Ausbildungsberufe ReFa und ReNo, Studium und Referendariat mit all ihren Stolpersteinen, Hürden und Herausforderungen.

Und natürlich veröffentliche ich immer wieder Episoden oder Texte zu Coachingthemen, zum richtigen Mindset und spreche mit Vorbildern aus der Juristenbubble, die mich – und hoffentlich meine Follower – inspirieren.

Ich brenne wirklich dafür, sowohl dem Nachwuchs als auch der Anwaltschaft Mut zu machen: Mut zu Veränderungen, zum Durchhalten, zum Umdenken, zur Weiterentwicklung und Selbstverwirklichung und damit letztlich zum Glücklichsein.

Wenn du etwas an der Rechtsbranche verändern könntest, was wäre das? Was ist aus deiner Sicht dazu nötig?

Die Anwaltschaft ist bunt, das sehe ich in meinem Arbeitsalltag jeden Tag aufs Neue und aus diesem Grund glaube ich auch, dass ich den tollsten Job der Welt habe.

Ich habe das Privileg, jeden Tag großartige Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, die mich inspirieren und mich persönlich weiterbringen. Wo hat man das schon?

Wir könnten aber noch bunter, offener und mutiger sein. Das Berufsbild hat sich stark verändert. Jede/r darf und sollte sein, wie er oder sie eben ist. Nur wer echt und authentisch ist, kann erfolgreich und glücklich zugleich sein. Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Anwältinnen und Anwälte den Mut haben, so zu sein, wie sie wirklich sind und ihre Persönlichkeit als Marke anerkennen und schätzen.

Und ich wünsche mir, dass mehr Anwältinnen und Anwälte erkennen, dass Konkurrenzdenken nur ein Betonklotz ist, der Dich an der eigenen Weiterentwicklung hindert. Sich Inspiration bei tollen Kolleg:innen zu holen, ist so viel sinnvoller und hilfreicher. Und es macht auch glücklicher!

Und woher bekommt man diese Inspiration? Von meinen Gästen im Podcast!

Gibt es etwas, worauf du dich in Zukunft besonders freust?

Ja! Ich freue mich wie ein kleines Kind auf jeden Gast (Kunststück, denn ich suche sie ja selbst aus), mit dem ich aufzeichne.

Ich liebe es, neue Menschen kennenzulernen, etwas über ihre Person, ihr Leben, ihren Werdegang zu erfahren und etwas von ihnen zu lernen.

Und ich freue mich auf ein Projekt, das ich in der Pipeline habe, über das ich jetzt aber noch nichts verraten will. Wer mir auf einer der Plattformen folgt, wird es nicht verpassen 😊

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!

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