Martina Flade

Juristin

Ich bin ehemalige Staatsanwältin und Richterin. Nach meiner Tätigkeit als Straf- und Jugendrichterin sowie stellvertretende Pressesprecherin gründe ich eine eigene Kanzlei mit Schwerpunkt Straf- und Presserecht.

In den sozialen Medien teile ich meinen Berufsalltag sowie rechtliche Tipps. Derzeitig lebe ich in Kapstadt, gründe meine Kanzlei jedoch in Deutschland.

Interview

Wir stellen regelmäßig Legal Influencer und Vorbilder auf dem Rechtsmarkt in einem Interview vor. Damit wollen wir spannende Persönlichkeiten aus der Rechtsbranche sichtbar machen und einen Mehrwert für alle schaffen.

Gewinne Einblicke in unser Projekt Legal Influencer Liste und erfahre mehr über juristische Vorbilder und ihren Werdegang in unseren Interviews!

Martina, wie kamst du zur Rechtsbranche und was sind deine Erfahrungen damit?

Schon als Kind stand für mich fest: Ich wollte Rechtsanwältin werden. Der Grund dafür war eine schicksalhafte Begegnung mit einer Anwältin, die mich nachhaltig geprägt hat. Doch im Referendariat entwickelte ich eine große Hochachtung für den Beruf des Richters und Staatsanwalts – eine Rolle, in der ich schließlich auch gearbeitet habe. 

Als sich dann die Chance bot, meinen Wunsch nach mehr räumlicher Freiheit mit meiner Familie und meiner digitalen Arbeit zu verbinden, habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. So kann ich meine Leidenschaft für das Recht weiterhin ausleben – aber mit der Freiheit, jederzeit und von überall aus zu arbeiten.

Wie machst du deine Themen sichtbar? Wen oder was möchtest du damit erreichen?

Ich mache meine Themen über TikTok und Instagram unter meinem Namen martina.flade (ehemals frau_richter_in) sichtbar. Dabei geht es mir nicht nur darum, Recht verständlich zu erklären, sondern auch zu zeigen, wie es unseren Alltag beeinflusst. Mein Content richtet sich sowohl an juristische Laien, die klare und praxisnahe Erklärungen suchen, als auch an Juristinnen und Juristen, die meine Einblicke und Erfahrungen aus der Praxis schätzen. Ich teile mein Wissen, um zu informieren, aufzuklären und zu zeigen, dass Jura alles andere als trocken sein muss. 

Wenn du etwas an der Rechtsbranche verändern könntest, was wäre das? Was ist aus deiner Sicht dazu nötig?

Wenn ich etwas an der Rechtsbranche verändern könnte, dann wäre es der Umgangston miteinander. Oft empfinde ich ihn als zu scharf, geprägt von Konkurrenzdenken statt von echtem, wohlwollendem Miteinander. Natürlich gibt es zahlreiche positive Ausnahmen – auf meinem Profil begegne ich vielen hilfsbereiten Juristinnen und Juristen, die mir auf meinem neuen Weg viel Zuspruch und Unterstützung entgegengebracht haben.

Trotzdem fällt mir immer wieder auf: Der streitbare Ton, der in Schriftsätzen oder vor Gericht üblich ist, findet oft auch in privaten Debatten über das Recht seinen Platz – insbesondere in den sozialen Medien. Dabei geht es in diesen Diskussionen eigentlich nicht um einen formellen Rechtsstreit, sondern oft um fachlichen Austausch in einem Freizeitkontext. Hier wünsche ich mir manchmal mehr Konstruktivität und Offenheit statt Härte und Rechthaberei.

Gibt es etwas, worauf du dich in Zukunft besonders freust?

Ich habe für das Frühjahr 2025 zahlreiche Projekte geplant, auf die ich mich schon jetzt freue. Gleichzeitig stecke ich mitten in der Gründung meiner Kanzlei – ein intensiver, aber spannender Prozess. Ich bin gespannt auf die kommenden Schritte und freue mich auf den Moment, wenn diese Phase abgeschlossen ist und ich auf eine stabile und erfolgreiche Kanzleistruktur zurückblicken kann. 

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!