Tom Brägelmann

Rechtsanwalt / Attorney and Counsellor at Law (New York)

Ausbildung:
Tom kommt aus Bremen. Das Jurastudium hat er in Tübingen absolviert. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bucerius Law School in der Gründungsphase. Das Referendariat hat er in Rheinland-Pfalz gemacht. Das LLM-Studium an der Cardozo
Law School in New York City.

Von 2008 bis 2012:
Associate in einer New Yorker Kanzlei

2017:
General Counsel in einem KI-Startup

Werdegang:
Er war jahrelang Associate in internationalen Großkanzleien und einer Insolvenzverwalterkanzlei in Berlin und München. Nun ist Tom selbständiger Anwalt und Of-Counsel bei Annerton. Er ist zugelassen als Anwalt in Deutschland und als Attorney im Staate New York.

Interview

Wir stellen regelmäßig Legal Influencer und Vorbilder auf dem Rechtsmarkt in einem Interview vor. Damit wollen wir spannende Persönlichkeiten aus der Rechtsbranche sichtbar machen und einen Mehrwert für alle schaffen.

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Tom, wie kamst du zur Rechtsbranche und was sind deine Erfahrungen damit?

Ich habe zuerst Literaturwissenschaften, Geschichte und Soziologie in Berlin (Seminare zu Mann und Döblin!) und Bremen studiert und dann gemerkt,  dass das vielleicht schöne Fächer sind, ich damit aber leider nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten kann.

Ich bin jetzt selbstständiger Rechtsanwalt und kooperiere als Of-Counsel mit der FinTech-Kanzlei Annerton.

Nach dem Wechsel zum Jurastudium in Tübingen habe ich nach 2 Wochen gemerkt:  Oh, das kann ich und das könnte mir sogar Spaß machen. 

Wie machst du deine Themen sichtbar? Wen oder was möchtest du damit erreichen?

Meine Themen sind:

  • moderne Restrukturierungsverfahren nach dem StaRUG  und aktuelle Fragestellungen zum Insolvenzrecht in Deutschland und Europa
  • digitale Geschäftsmodelle
  • das Spannungsfeld zwischen Insolvenzrecht und Finanzmarktaufsichtsrecht
  • Beratung zu künstlicher Intelligenz als juristische Herausforderunge und als  Grundlage von Geschäftsmodelleln
  • LegalTech in allen Spielarten.
  • die aktuellen KI-Chatbots in Aktion, was können Sie, was können sie noch nicht, wie können sie uns helfen in der Rechtsberatung und der Justiz?

Ich mache diese Themen zumeist sichtbar indem ich dazu in Social Media kommentiere oder Themen dazu auf Social Media anstoßen und diskutiere. Darüber hinaus werde ich laufend angefragt, um Kurse zur Nutzung von KI-Chatbots zu geben, das mache ich  selbstverständlich gern.

Wenn du etwas an der Rechtsbranche verändern könntest, was wäre das? Was ist aus deiner Sicht dazu nötig?

  • Etwas mehr Verständnis und Geduld miteinander wären schön und vor allen Dingen auch die Fähigkeit, der anderen Seite, aber auch sich selber gut zu erklären, worum es eigentlich geht.
  • Mehr digitale Bildung: Ich erlebe immer wieder, dass für viele Menschen in der Rechtsbranche E-Mail, PDF, Google und jur. Datenbanken der Goldstandard der elektronischen Justiz sind. Das ist aber nicht so.
  •  Eine gemeinsame Onlineakte bei Justiz und Behörden, an der alle Beteiligten gemeinsam Arbeiten, selbstverständlich mit sicheren und je nach Notwendigkeit beschränkten Lese- und/oder Schreibrechten.

Gibt es etwas, worauf du dich in Zukunft besonders freust?

Ich freue mich auf die Abschaffung des besonderen elektronischen Anwaltspostfach als Monopolangebot der Bundesrechtsanwaltskammer und dessen Ersetzung durch einfache Standards, die  es verschiedenen Anbietern und Kanzleien ermöglichen, auf eigene und vor allen Dingen sichere Weise mit den Gerichten und Behörden elektronisch zu kommunizieren.

Mehr Wettbewerb im elektronischen Rechtsverkehr tut not, nachdem die Monopollösungen alle gescheitert sind, auch wenn das noch nicht alle gemerkt haben.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!