Prof. Dr. Krystyna Okoye-Montis

Rechtsanwältin, Rechtsprofessorin, Mentorin für berufliche Transformation, Podcast Moderatorin, Mediatorin, Speakerin

2012 – 2015: Konzernjuristin
2015 bis 2024: Richterin an Sozial- und Arbeitsgerichten
2023 – 2024: Referatsleiterin des Referats “Justiz in der vielfältigen Gesellschaft” bei der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz in Berlin (als abgeordnete Richterin)

Seit 2020: Selbständige Mentorin und Podcast-Host des Podcast “Spirit & Attitude”, dem Podcast für Transformation, Mut und Kreativität

Seit 2024: Rechtsprofessorin

Seit 2025: Rechtsanwältin und Kanzleigründerin

Interview

Wir stellen regelmäßig Legal Influencer und Vorbilder auf dem Rechtsmarkt in einem Interview vor. Damit wollen wir spannende Persönlichkeiten aus der Rechtsbranche sichtbar machen und einen Mehrwert für alle schaffen.

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Krystyna, wie kamst du zur Rechtsbranche und was sind deine Erfahrungen damit?

Ich wollte entweder Kulturwissenschaften studieren und Moderatorin werden oder Jura studieren (noch ohne zu wissen, was ich danach machen will). Nach langem Überlegen habe ich mich für Jura entschieden. (Der Jura-Campus lag auch direkt gegenüber von meiner damaligen Wohnung in Hannover). 

Es war die richtige Entscheidung. Ich mochte das Studium sehr und habe gerne Vorlesungen besucht. Nach dem Examen war ich dankbar, dass ich durch das Referendariat die Möglichkeit hatte, erst einmal unterschiedliche Rechtsbereiche kennenzulernen. 

Was machst du beruflich und warum hast du dich für diesen Weg entschieden?

Ich arbeite als Rechtsanwältin zu den Themen Arbeit und New Work und engagiere mich als Mentorin für Veränderung und Transformation im Beruf. Außerdem bin ich Rechtsprofessorin und Podcast Host eines Podcasts zum Thema Transformation.

Ich habe nach 10 Jahren als Arbeitsrichterin und Referatsleiterin für mehr Vielfalt in der Justiz einen neuen Weg eingeschlagen, weil ich mehr Selbstbestimmung bei den Themen haben und meine Arbeitsbedingungen selbst gestalten wollte.

Wie machst du deine Themen sichtbar? Wen oder was möchtest du damit erreichen?

Der “Spirit & Attitude” Podcast ist mein kreatives und absichtlich unjuristisches Outlet. Dort geht es um die Themen Transformation, Mut und Kreativität. Ich finde es wichtig, die Jura-Bubble ab und an zu verlassen und sich von anderen Disziplinen wie z.B. der Kunst inspirieren zu lassen und zu lernen. Fehlende kreative Freiheit ist für mich der Grund gewesen, den Podcast zu starten und letztendlich den öffentlichen Dienst zu verlassen. Als Rechtsprofessorin animiere ich die Studierenden zu eigenen Ideen. Key Notes sind auch eine schöne Möglichkeit “trockenere” Themen leicht und ansprechend rüberzubringen. Zudem bin ich regelmäßig bei LinkedIn und auf Instagram aktiv. 

Ich möchte alle erreichen, für die Arbeit ein Weg ist, diese Welt positiv zu gestalten. “Work is love made visible”, das ist ein schöner Satz, den ich neulich dazu gelesen habe. 

Der Beruf hat einen sehr hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, viele Menschen, gerade auch in Führungspositionen, identifizieren sich sehr damit. Andersrum möchte ich dabei unterstützen, dass unsere Werte sich auch in der Art und Weise wie wir arbeiten, widerspiegeln. 

Wenn du etwas an der Rechtsbranche verändern könntest, was wäre das? Was ist aus deiner Sicht dazu nötig?

Nicht nur “Wie ist die Rechtslage?” sondern auch “Wie erreiche ich meine Ziele?”. Das Recht ist das Instrument mit dem wir unser Miteinander und unsere Gesellschaft gestalten. Es existiert nicht um seiner Selbst willen und entwickelt sich immer weiter.

Zu diesem Entwicklungsprozess können wir bewusst beitragen. Dieser Beitrag lenkt Veränderungs- und Transformationsprozesse. Ich vermisse in manchen Bereichen den kreativen Willen und Innovationsgeist, wenn es darum geht, nicht nur auf vorhandene Regeln zu reagieren, sondern das rechtliche Umfeld selbst aktiv zu erschaffen.

Dieses strategische Denken wird auch nicht an den Unis gelehrt. Gerade in Bereichen wie dem Arbeitsrecht ist das Potenzial aber groß, weil Vieles der Rechtsprechung überlassen wird.

Gibt es etwas, worauf du dich in Zukunft besonders freust?

Ja, ich freue mich darauf, meine Kanzlei weiter auszubauen, da wird in nächster Zeit noch einiges passieren. Außerdem natürlich darauf, auf verschiedene Kanälen noch mehr Menschen dazu zu inspirieren, die Arbeit zu nutzen, um sich selbst und das, was ihnen am Herzen liegt, zum Ausdruck zu bringen.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!