Du kaufst voller Vorfreude dein erstes Haus – und dann stellt sich heraus, dass es massive Baumängel gibt. Oder dein Vermieter erhöht plötzlich unrechtmäßig die Miete. Vielleicht hast du aber auch Streit mit deiner Nachbarin, weil ihre Hecke dein Grundstück überwuchert. Genau hier kommt eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht ins Spiel.
Ob Kaufvertrag, Mietrecht oder Nachbarschaftsstreit – erfahrene Anwält:innen helfen dir, teure Fehler zu vermeiden und dein Recht durchzusetzen. Doch wann brauchst du wirklich professionelle Unterstützung? Und welche Kosten kommen auf dich zu? Hier erfährst du alles Wichtige.
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Das Wichtigste in Kürze
✅ Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht ist bei vielen Themen wichtig. Eine rechtliche Beratung kann dir helfen, Fehler zu vermeiden und deine Rechte durchzusetzen.
✅ Bei Kaufverträgen kann eine rechtliche Prüfung teure Fehler verhindern. Immobilienkaufverträge sind oft kompliziert und enthalten Klauseln, die dich benachteiligen können. Anwält:innen prüfen den Vertrag und sorgen dafür, dass du keine finanziellen oder rechtlichen Risiken eingehst.
✅ Mietrechtliche Streitigkeiten lassen sich mit professioneller Hilfe klären. Mieterhöhungen, Kündigungen oder Streit um die Mietkaution führen oft zu Konflikten. Erfahre, ob du im Recht bist und lasse dich dabei unterstützen, deine Ansprüche durchzusetzen.
✅ Die Kosten hängen vom Fall ab, können aber durch Rechtsschutzversicherung oder Prozesskostenhilfe gedeckt sein. Die Gebühren richten sich nach dem RVG oder einer Honorarvereinbarung. Eine Rechtsschutzversicherung kann in vielen Fällen einspringen.
Wann braucht man einen Anwalt für Immobilienrecht?
Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht kann dir in vielen Situationen helfen – sei es beim Kauf eines Hauses, bei Mietproblemen oder bei Streitigkeiten mit Nachbar:innen. Hier ein paar Beispiele, wann professionelle Unterstützung sinnvoll ist. Wende dich für eine verbindliche Auskunft direkt an die Kanzlei deines Vertrauens.
Kauf oder Verkauf einer Immobilie
Der Kauf einer Immobilie ist oft die größte finanzielle Entscheidung im Leben. Doch Verträge sind kompliziert und enthalten Klauseln, die für Laien schwer verständlich sind. Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht kann den Kaufvertrag prüfen, versteckte Risiken aufdecken und dich vor rechtlichen Fallstricken schützen. Gleiches gilt beim Verkauf: Hast du als Verkäufer:in alle Pflichten erfüllt, um spätere Haftungsansprüche zu vermeiden?
Beispiele, wie Anwält:innen dir dabei helfen können:
- Prüfung des Kaufvertrags auf nachteilige Klauseln
- Beratung zu Haftungsfragen bei Mängeln
- Unterstützung bei Problemen mit der Bank
Streit mit Mietern oder Vermietern
Mieterhöhung, Kündigung oder Nebenkostenabrechnung – Streitigkeiten zwischen Mieter:innen und Vermieter:innen sind häufig. Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht hilft, wenn du als Mieter:in eine ungerechtfertigte Kündigung erhalten hast oder als Vermieter:in rechtlich gegen die Mieterseite vorgehen musst.
Wichtige Fälle, in denen anwaltliche Unterstützung sinnvoll sein kann:
- Unrechtmäßige Kündigung oder Mieterhöhung
- Rückforderung der Mietkaution
- Kündigung wegen Eigenbedarf oder Mietrückständen
Ärger mit den Nachbarn
Lärmbelästigung, überhängende Äste oder ein zu hoher Zaun – Nachbarschaftsstreitigkeiten können anstrengend sein. Wenn eine gütliche Einigung nicht möglich ist, hilft eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht, deine Rechte durchzusetzen.
Typische Konflikte, die du mit rechtlicher Hilfe lösen kannst:
- Streit um Grundstücksgrenzen
- Lärmbelästigung oder Geruchsbelästigung
- Überbau oder Eingriffe ins Eigentum
Baumängel und versteckte Schäden
Nach dem Kauf zeigt sich plötzlich Schimmel oder das Dach ist undicht? Wer haftet für solche Mängel? Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht prüft deine Ansprüche und hilft, Schadensersatz oder eine Kaufpreisminderung durchzusetzen.
Wichtige Fragen, die du dir möglicherweise stellst:
- Wann haftet der Verkäufer oder die Verkäuferin für Mängel?
- Welche Fristen gelten für Mängelansprüche?
- Wie setzt du deine Rechte durch?
Erbstreitigkeiten um Immobilien
Wenn eine geerbte Immobilie auf mehrere Erb:innen verteilt wird, gibt es oft Streit. Wer darf in der Immobilie wohnen? Soll sie verkauft werden? Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht hilft, eine faire Lösung zu finden und eine Teilungsversteigerung zu vermeiden.
Wichtige Punkte, die vor allem im Erbrecht relevant werden:
- Klärung von Eigentumsverhältnissen
- Auseinandersetzung einer Erbengemeinschaft
- Unterstützung bei Testament und Grundbucheintrag
Unsere Plattform dient der rechtlichen Aufklärung. Dies ersetzt jedoch keine Rechtsberatung durch Expert:innen, die wir gerne vermitteln. Mit dem Ausfüllen des Formulars willigst du in diese Datenverarbeitung ein. Deine Daten werden rechtskonform verarbeitet und können jederzeit auf Anfrage gelöscht werden. Mehr Infos dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Was macht ein Anwalt für Immobilienrecht genau?
Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht hilft dir nicht nur bei Streitigkeiten, sondern auch dabei, rechtliche Fehler zu vermeiden. Von der Vertragsprüfung bis zur Vertretung vor Gericht – hier erfährst du, welche Aufgaben sie oder er übernimmt.
Prüfung und Gestaltung von Kaufverträgen
Kaufverträge für Immobilien enthalten oft komplexe Klauseln. Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht prüft, ob der Vertrag für dich nachteilig ist, und kann Änderungen vorschlagen. Besonders wichtig ist das, wenn du eine gebrauchte Immobilie kaufst oder die Immobilie Mängel hat.
Typische Leistungen einer Kanzlei im Immobilienrecht:
- Überprüfung des Kaufvertrags auf unwirksame oder einseitige Klauseln
- Beratung zu Haftungsrisiken und Rücktrittsrechten
- Unterstützung bei der Vertragsverhandlung mit dem Verkäufer oder der Bank
Beratung bei Miet- und Pachtverträgen
Ob du eine Wohnung mietest oder vermietest – ein rechtssicherer Mietvertrag ist ein Muss. Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht kann den Mietvertrag prüfen oder erstellen. Auch bei Pachtverträgen, z. B. für Geschäftsräume, ist eine rechtliche Prüfung wichtig, um spätere Konflikte zu vermeiden.
Wichtige Fragen, die du dir vielleicht stellst:
- Sind die Klauseln im Mietvertrag rechtlich zulässig?
- Welche Rechte hast du als Mieter:in oder Vermieter:in?
- Wie kannst du einen Mietvertrag rechtssicher kündigen?
Unterstützung bei rechtlichen Streitigkeiten
Wenn es zum Streit kommt, kann eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht vermitteln oder dich vor Gericht vertreten. Egal ob Mieterhöhung, Nachbarschaftsstreit oder Probleme mit der Eigentümergemeinschaft – mit professioneller Unterstützung kannst du deine Rechte durchsetzen.
Typische Streitfälle, in denen anwaltliche Unterstützung helfen kann:
- Mietmängel oder unberechtigte Kündigung
- Streit mit Nachbar:innen wegen Grundstücksgrenzen oder Lärm
- Konflikte in der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG-Recht)
Durchsetzung von Mängelansprüchen
Hast du eine Immobilie gekauft und später Mängel entdeckt? Dann kannst du unter bestimmten Bedingungen den Kaufpreis mindern oder sogar vom Kauf zurücktreten. Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht prüft deine Ansprüche und setzt sie durch.
Wichtige Punkte für deinen konkreten Fall können sein:
- Welche Mängel musst du hinnehmen und welche nicht?
- Welche Fristen gelten für die Durchsetzung deiner Ansprüche?
- Welche Rechte hast du gegenüber der Baufirma oder der Verkäuferseite?
Vertretung vor Gericht
Manchmal lässt sich ein Streit nicht außergerichtlich lösen. Dann vertritt dich eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht vor Gericht. Sie oder er sorgt dafür, dass deine Rechte bestmöglich durchgesetzt werden.
Gerichtliche Verfahren betreffen oft:
- Räumungsklagen gegen Mieter:innen
- Streit um fehlerhafte Kaufverträge
- Auseinandersetzungen mit Nachbar:innen oder Miteigentümer:innen
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die Kosten für eine Anwältin oder einen Anwalt für Immobilienrecht hängen vom Umfang der Beratung und dem Streitwert ab. Hier erfährst du, womit du rechnen musst und welche Möglichkeiten es gibt, die Kosten zu senken.
Wir haben dazu übrigens einen ausführlichen allgemeinen Beitrag zum Thema “Was kostet ein Beratungsgespräch beim Anwalt?” geschrieben, schau dich gerne um.
Abrechnung nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG)
Viele Anwält:innen rechnen nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) ab. Das bedeutet, dass die Kosten gesetzlich festgelegt sind und sich nach dem Streitwert richten. Je höher der Streitwert – also der finanzielle Wert des Falls –, desto höher die Gebühren.
Beispiele zur ersten Orientierung:
- Prüfung eines Mietvertrags: ca. 200 bis 500 Euro
- Beratung beim Immobilienkauf: ca. 500 bis 1.500 Euro
- Vertretung vor Gericht bei einem Streitwert von 50.000 Euro: mehrere Tausend Euro
Für eine verlässliche Kostenauskunft wende dich bitte direkt an deinen Anwalt oder deine Anwältin.
Honorarvereinbarung: Pauschale oder Stundensatz?
Statt nach dem RVG können Anwält:innen auch eine Honorarvereinbarung mit dir treffen. Das ist oft der Fall bei komplexeren Angelegenheiten, die nicht nach festen Gebührensätzen abgerechnet werden können. Um böse Überraschungen zu vermeiden, informiere dich am besten vorab über die Kosten. Hier sind ein paar allgemeine Beispiele:
- Stundensatz: Zwischen 150 und 500 Euro pro Stunde, je nach Erfahrung und Standort
- Pauschalhonorar: Fester Betrag für eine bestimmte Leistung, z. B. 1.000 Euro für eine Vertragsprüfung
Rechtsschutzversicherung: Wann zahlt sie?
Eine Rechtsschutzversicherung kann die Kosten für eine Anwältin oder einen Anwalt für Immobilienrecht übernehmen – aber nur, wenn dein Fall versichert ist. Verträge für eine Rechtsschutzversicherung müssen oft mindestens drei Monate vor dem Streitfall abgeschlossen sein. Eine rückwirkende Kostenübernahme gibt es meist nur in Ausnahmefällen. Informiere dich am besten vorab bei deiner Versicherung.
Prozesskostenhilfe: Unterstützung bei geringem Einkommen
Wenn du dir die Kosten für eine Anwältin oder einen Anwalt nicht leisten kannst, gibt es manchmal die Möglichkeit, Prozesskostenhilfe zu beantragen. Damit übernimmt der Staat deine Anwalts- und Gerichtskosten zumindest teilweise.
Die Voraussetzungen sind meist ein geringes Einkommen, dass dein Fall Aussicht auf Erfolg hat und dass es keine andere Möglichkeit gibt, die Kosten zu decken. Auch dazu können dich Anwält:innen im Immobilienrecht beraten.
Wer zahlt die Kosten im Streitfall?
Grundsätzlich gilt: Wer den Prozess verliert, zahlt die Kosten – also sowohl die eigenen Anwaltskosten als auch die der Gegenseite. Wenn du jedoch eine berechtigte Forderung hast, kann es sein, dass die Gegenseite die Kosten tragen muss.
Mehr dazu erfährst du hier: Was kostet ein Beratungsgespräch beim Anwalt?
Wie finde ich den richtigen Anwalt für Immobilienrecht?
Die Wahl der richtigen Anwältin oder des richtigen Anwalts für Immobilienrecht kann entscheidend dafür sein, ob du dein Anliegen erfolgreich durchsetzt oder unnötige Risiken eingehst. Zunächst solltest du darauf achten, dass die Anwältin oder der Anwalt auf Immobilienrecht spezialisiert ist und idealerweise bereits Erfahrung mit Fällen hat, die deiner Situation ähneln.
Fachanwält:innen für Miet- und Wohnungseigentumsrecht oder Baurecht verfügen über eine nachgewiesene Zusatzqualifikation und sind oft besonders versiert in diesem Bereich. Wenn es also um eine ganz besondere Rechtsfrage geht, solltest du Ausschau nach Expert:innen in diesem Bereich halten. Auch die örtlichen Rechtsanwaltskammern bieten oft Verzeichnisse an, in denen du nach spezialisierten Anwältinnen suchen kannst.
Neben der fachlichen Qualifikation spielen auch Erfahrung und Reputation eine wichtige Rolle. Bewertungen im Internet, etwa auf Anwaltsportalen oder bei Google, können einen ersten Eindruck vermitteln, wobei du darauf achten solltest, dass echte Mandant:innen die Kanzlei bewerten. Eine weitere Möglichkeit, eine geeignete Anwältin oder einen geeigneten Anwalt für Immobilienrecht zu finden, ist die Empfehlung durch Freunde, Bekannte oder Kolleginnen und Kollegen, die bereits gute Erfahrungen gemacht haben.
Wenn du eine potenzielle Kanzlei gefunden hast, solltest du ein Erstgespräch vereinbaren, um herauszufinden, ob die Chemie stimmt und ob die Anwältin oder der Anwalt dein Anliegen versteht und dich gut berät. Ein gutes Zeichen ist es, wenn dir im Erstgespräch nicht nur deine rechtlichen Möglichkeiten, sondern auch die Risiken und Kosten klar aufgezeigt werden. Du solltest auch Fragen stellen, etwa wie oft ähnliche Fälle in der Kanzlei bearbeitet wurden, mit welchen Kosten du rechnen musst und ob es Alternativen zu einem gerichtlichen Verfahren gibt.
Zudem ist es hilfreich, vorab zu klären, ob die Kanzlei nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) abrechnet oder eine individuelle Honorarvereinbarung trifft. Gerade bei größeren Streitwerten oder langfristigen Beratungen kann ein Pauschalhonorar oder ein Stundensatz sinnvoller sein. Falls du eine Rechtsschutzversicherung hast, kannst du außerdem prüfen, ob die Kanzlei mit dieser zusammenarbeitet, um Kosten zu sparen.
Letztlich solltest du dich für eine Anwältin oder einen Anwalt für Immobilienrecht entscheiden, die oder der nicht nur juristisch kompetent ist, sondern auch verständlich kommuniziert und dir das Gefühl gibt, dass dein Fall in guten Händen ist.
Fazit
Eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht kann dir in vielen Situationen helfen – sei es beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie, bei Mietstreitigkeiten, bei Problemen mit Nachbar:innen oder bei Baumängeln. Gerade bei hohen finanziellen Werten, wie sie bei Immobiliengeschäften üblich sind, kann eine rechtliche Beratung entscheidend sein, um spätere Verluste oder teure Streitigkeiten zu vermeiden. Letztlich lohnt sich eine Anwältin oder ein Anwalt für Immobilienrecht vor allem dann, wenn du rechtliche Unsicherheiten hast, hohe finanzielle Werte im Spiel sind oder ein Streit droht, der ohne professionelle Unterstützung nicht gelöst werden kann.