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Dr. Oliver Islam

Rechtsanwalt I Partner bei Frontwing Litigation PartG mbB

2008-2013
Studium Rechtswissenschaften in Hannover (Teilnahme am Vis Moot Court, Auslandsstudium in Indien/Pune)

2013-2015
Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Hannover und Promotion im anwaltlichen Berufsrecht / währenddessen Gründung des Refugee Law Clinic Hannover e.V.

2015-2017
Referendariat am OLG Celle

2017-2023
Rechtsanwalt / Litigation bei Noerr

Ab 09.2023
Gründung von Frontwing Litigation 

Ehrenamtliches: 
Vorstand Deutscher Anwaltverein
Vorstand Hamburgischer Anwaltverein
Mitglied der 8. Satzungsversammlung der BRAK
Mitglied Young Lawyers Committee / CCBE

Interview

Wir stellen regelmäßig Legal Influencer und Vorbilder auf dem Rechtsmarkt in einem Interview vor. Damit wollen wir spannende Persönlichkeiten aus der Rechtsbranche sichtbar machen und einen Mehrwert für alle schaffen.

Gewinne Einblicke in unser Projekt Legal Influencer Liste und erfahre mehr über juristische Vorbilder und ihren Werdegang in unseren Interviews!

Oliver, wie kamst du zur Rechtsbranche und was sind deine Erfahrungen damit?

Jura war bei mir Zufall, hat aber von Anfang an ziemlich gut, gepasst. Es verbindet logisches Denken, Sprache und Argumentation mit Gesellschaft und Politik. Das hat mir gefallen.

Als Arbeiterkind, zudem mit Migrationsgeschichte, war das aber schon eine ziemlich andere Welt, an die ich mich nach und nach gewöhnt habe. Vom Campus wollte ich am Ende gar nicht mehr weg. Das Berufsleben war dann ein neuer Start in eine (noch konservativere) Welt, mit der man sich zwar arrangieren kann, ich würde es aber sehr begrüßen, wenn Juristi*innen, gerade in größeren Gruppen, etwas entspannter wären und weniger hierarchisch denken würden.

Was machst du beruflich und warum hast du dich für diesen Weg entschieden?

Ich bin Anwalt und führe Zivilprozesse. Seit etwa einem halben Jahr selbstständig in einer Kanzlei mit 4 Freund*innen, die ich zuvor bei Noerr kennengelernt habe. Zudem beschäftige ich mich mit der Regulierung des Rechtsmarkts. Spätestens mit meinen Moot Court Erfahrungen war klar: Ich werde Litigator! Ich habe Spaß am schriftlichen und mündlichen argumentieren, gehe gerne zu Gericht und denke gerne über Strategien nach, Interessen von Mandant*innen durchzusetzen.

Wie machst du deine Themen sichtbar? Wen oder was möchtest du damit erreichen?

Ich berichte meist über Dinge, die ich so in meinem (Jura-)Leben tue und versuche das Inszenieren in Grenzen zu halten. Begonnen habe ich mit Beiträgen über ein Jura-Stipendium für Bildungsaufsteige*innen, das ich für Noerr aufgesetzt habe – das erste dieser Art in Deutschland. Entsprechend groß war die Resonanz und als ich gemerkt habe, wie viele ich bei LinkedIn erreichen kann, hat mir das viel Rückenwind für die Projekte gegeben, die ich anschieben wollte. 

Meine Zielgruppe sind eigentlich alle Jurist*innen, aber insbesondere Jüngere mit Migrationsgeschichte. Ich will ihnen zeigen, dass sie sich nicht der konservativen Jura-Mentalität der letzten Jahrzehnte unterordnen müssen, sondern Stolz sein können auf ihre Stärken und Unterschiede und lediglich einen Ort finden müssen, wo sie geschätzt werden. Wir sind ja leider an einem Punkt, wo Zusammenhalt in der Gesellschaft und der Einsatz für Demokratie immer wichtiger werden. 

Jurist*innen mit Migrationsgeschichte sind auch Erklärer und Übersetzer von Rechtsstaat und Demokratie für Menschen, die häufig etwas staatferner unterwegs sind. Wenn wir uns gegenseitig begeistern können für die juristischen Berufe, hilft das allen.

Wenn du etwas an der Rechtsbranche verändern könntest, was wäre das? Was ist aus deiner Sicht dazu nötig?

Weniger Krawatten, weniger Anzüge, weniger Brillen. Und es geht mir hier natürlich nicht um die Krawatten, Anzüge und Brillen, sondern um den Stereotyp „Anwalt“ und den Umgang miteinander. Ich bin am liebsten freundlich, persönlich und offen, hab lange Haare und trage Ohrring (seit meine 5jährige Tochter mir das nahe gelegt hat). Und andere Branchen (IT, Marketing etc.) kriegen das ja auch hin.

Gibt es etwas, worauf du dich in Zukunft besonders freust?

Erstmal freue ich mich auf das nächste Vernetzungsevent für Jurist*innen mit Migrationsgeschichte (und alle anderen) beim DAV in Berlin am 14. März 2024 (gerne anmelden!).

Ansonsten steht natürlich die Weiterentwicklung unserer Kanzlei im Mittelpunkt und ich freue mich über alle, die mein Netzwerk vergrößern und über die Mandate, die an uns herangetragen werden. Das ist eine spannende Zeit.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit für das Interview genommen hast!

Was sind Legal Influencer?

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Wir lernen Vorbilder auf dem Rechtsmarkt in einem Interview besser kennen:

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