Als Jurist Journalist werden – so geht’s! 

Das Berufsbild von Journalist:innen fasziniert viele Menschen. Dabei gibt es verschiedene Wege, um in den Journalismus zu gelangen. Einer davon führt über ein Jurastudium. Doch wie genau funktioniert dieser Einstieg und was sind die Besonderheiten und Herausforderungen? In diesem Beitrag geben wir dir einen umfassenden Überblick, wie du als Jurist:in Journalist:in werden kannst!

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Das Wichtigste in Kürze

✅ Jurist:innen können durch ihre Fachkenntnisse problemlos im Journalismus arbeiten
✅ Eine zusätzliche journalistische Ausbildung ist durch Praktika, Volontariate oder Weiterbildungen möglich
Karrieremöglichkeiten umfassen freie und investigative Tätigkeiten sowie Stellen als Redakteur:innen 
✅ Wahrheiten aufzudecken oder über Aktuelles zu berichten, gehört zu den Hauptaufgaben von Journalist:innen 

Journalist werden: Welches Studium ist das richtige?

Am Anfang stellt sich bei vielen die Frage “Was studiere ich am besten, um Journalist:in zu werden?” – denn das Angebot an Studiengängen ist groß, hinzu kommen noch etliche Weiterbildungen. 

Daneben folgt die Unsicherheit, ob ein Studium im Journalismus bzw. Medien- und Kommunikationsbereich oder direkt in einem Fachgebiet wie Politik, Geschichte oder Jura erfolgversprechender ist. Doch welches Studium ist das richtige, um Journalist zu werden? 

Im Folgenden geben wir dir einen kurzen Überblick über die vielen Möglichkeiten, die du hast.

Was muss man studieren, um Journalist zu werden?

Da Journalist:innen meist in einem bestimmten Ressort arbeiten und auf ein Themengebiet spezialisiert sind, bieten Studiengänge in Fächern wie Politikwissenschaft, Geschichte, Soziologie oder Wirtschaft oft eine gute Grundlage. 

Diese Fächer helfen dabei, ein breites Verständnis für gesellschaftliche Zusammenhänge zu entwickeln, was im Journalismus von großem Nutzen ist. Zudem ermöglichen sie eine Spezialisierung auf bestimmte Themengebiete, was die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöht. 

Doch auch ein Journalistik-Studium bietet eine gezielte Ausbildung, die dich auf die unterschiedlichen Facetten des Journalismus vorbereitet. Hier liegt der Fokus verstärkt auf journalistischen Techniken, Ethik und juristischen Modulen wie z.B. Medienrecht. 

Kann man Journalist werden nach dem Jurastudium?

Eine Karriere in der Medienbranche wird unter Jurist:innen neben klassischen Berufen wie Rechtsanwält:innen, Richter:innen oder Staatsanwält:innen immer beliebter. Verlockend ist die große Abwechslung und die Möglichkeit, unmittelbar bei verschiedenen Fällen dabei zu sein – auch und gerade dann, wenn es um höchstrichterliche Rechtsprechungen geht. 

Ein Jurastudium fördert analytisches Denken, präzises Formulieren und die Fähigkeit, sich in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten – alles Fähigkeiten, die im Journalismus hoch geschätzt werden. Medienanstalten verlangen meist das 1. Staatsexamen, manchmal auch den Status als Volljurist:in, das mit Abschluss des 2. Staatsexamen erreicht wird.

Von großem Vorteil ist es, während des Studiums bereits Praktika in der Medienbranche zu absolvieren und an freiwilligen Medienprojekten teilzunehmen. Bedenke auch eine freie Mitarbeit in einem Verlag und schicke Schreibproben mit deiner Bewerbung ab. Ein Volontariat nach dem Jurastudium ist kein Muss, bietet jedoch einen guten Einstieg in die Medienwelt. 

Journalist werden: Das sind die Voraussetzungen

Um Journalist:in zu werden, benötigst du neben einem abgeschlossenen Studium idealerweise journalistische Grundkenntnisse. Diese können Jurist:innen durch Praktika, Volontariate oder spezialisierte Fortbildungen erwerben. 

Wichtige Eigenschaften sind:

  • Schreibkompetenz: Die Fähigkeit, klar und verständlich zu schreiben.
  • Neugier und Recherchefähigkeiten: Die Bereitschaft, tiefgehend zu recherchieren und sich in neue Themen einzuarbeiten.
  • Kritisches Denken: Die Fähigkeit, Informationen zu hinterfragen und objektiv zu bewerten.
  • Netzwerkfähigkeiten: Der Aufbau eines beruflichen Netzwerks ist im Journalismus besonders wichtig.

Zusätzlich sind spezifische Kenntnisse im Medienrecht und ein Verständnis für journalistische Ethik von Vorteil. Diese helfen, die rechtlichen Rahmenbedingungen des Berufs zu verstehen und sicherzustellen, dass die Arbeit den ethischen Standards entspricht.

Deine Karriere im Journalismus nach dem Jurastudium

Die Karrieremöglichkeiten für Jurist:innen im Journalismus sind vielfältig. Egal ob Fernsehen, Radio, Zeitung, Verlag oder Podcast: bei redaktioneller Arbeit mit rechtlichen Berührungspunkten sind Jurist:innen sehr gefragt. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben oft eigene Ressorts, die sich mit Recht und Justiz beschäftigen. Zudem steigt die Anzahl an Online-Rechtsplattformen und Rechtsmagazinen zunehmend. 

Gewusst?

Ein bekannter promovierter Jurist und Journalist ist Claus Kleber. Er moderierte beim ZDF das heute-journal und arbeitete 15 Jahre lang als ARD-Korrespondent in den USA. 

Für eine solche Karriere ist viel Disziplin und Fleißarbeit gefragt, doch vor allem braucht man die Fähigkeit, komplizierte rechtliche Themen in einer verständlichen Sprache darstellen zu können, die alle verstehen.

Freier Journalist werden

Freie Journalist:innen arbeiten auf selbstständiger Basis und schreiben für verschiedene Medien. Dies kann eine flexible und abwechslungsreiche Karriere sein, die es dir ermöglicht, über Themen zu schreiben, die dich besonders interessieren. 

Als Jurist:in kannst du dich auf rechtliche Themen spezialisieren, die eine beliebte Nische darstellen (z.B. Scheidungen im Familienrecht). Bedenke aber, dass freiberufliche Journalist:innen sich auch mit den Herausforderungen der Selbstständigkeit auseinandersetzen müssen, wozu die Akquise von Aufträgen, eine selbstständige Arbeitsweise und das Tragen des finanziellen und wirtschaftlichen Risikos gehören. 

Für freie Journalist:innen ist es besonders wichtig, ein gutes Netzwerk an verschiedenen Kontakten zu pflegen. Eine eigene Website oder ein Blog kann ebenfalls hilfreich sein, um deine Expertise zu zeigen und so neue Aufträge zu gewinnen.

Journalist werden als Quereinsteiger

Der Quereinstieg in den Journalismus ist keine Seltenheit. Als Jurist:in bringst du eine fundierte Ausbildung und spezifisches Fachwissen mit, was für viele Redaktionen interessant sein kann. Wichtig ist, dass du dir als Jurist:in journalistische Grundkenntnisse aneignest, etwa durch Praktika, Volontariate oder spezielle Weiterbildungen. 

Viele Medienhäuser bieten spezielle Programme für Quereinsteiger an, die Jurist:innen die Möglichkeit geben, die notwendigen Fähigkeiten zu erlernen und gleichzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln.

Ein Volontariat ist oft der klassische Weg in den Journalismus und bietet eine umfassende Ausbildung in allen relevanten Bereichen. Es dauert in der Regel 1-2 Jahre und beinhaltet sowohl theoretische Schulungen als auch praktische Arbeit in einer Redaktion. Praktika sind ebenfalls wertvoll, da sie die Möglichkeit bieten, Einblicke in den journalistischen Alltag zu bekommen und erste Kontakte in der Branche zu knüpfen.

Investigativ-Journalist werden: Darauf kommt es an

Investigativ-Journalist:innen decken Missstände auf und recherchieren tiefgehend, oft über einen längeren Zeitraum hinweg. Hier sind juristische Kenntnisse besonders gefragt, da viele Themen komplexe rechtliche Fragen berühren. 

Die Fähigkeit, präzise und detailliert zu arbeiten, ist eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit als Investigativ-Journalist:in. Investigativer Journalismus erfordert zudem Ausdauer, Hartnäckigkeit und ein starkes ethisches Bewusstsein.

Wichtig ist auch der Schutz der Quellen und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Deine juristische Ausbildung kann dir dabei helfen, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu verstehen und dich sicher innerhalb dieser zu bewegen. Eine Weiterbildung im Bereich investigativer Journalismus kann ebenfalls hilfreich sein, um spezifische Techniken und Methoden zu erlernen.

Warum sollte man als Jurist Journalist werden?

Es gibt verschiedene Vor- und Nachteile, wenn es darum geht, warum man als Jurist:in Journalist:in werden sollte. Wir haben einige für dich kurz zusammengefasst. 

Mögliche Vorteile

🧠 Fachwissen:
Jurist:innen haben ein tiefes Verständnis für rechtliche Zusammenhänge, das sie als Journalist:innen einzigartig macht.

🚀 Karrierewege:
Es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten, vom freien Journalisten über feste Redakteursstellen bis hin zu spezialisierten Rollen im investigativen Journalismus.

💸 Gehalt:
Die Verdienstmöglichkeiten sind variabel und hängen stark von der Position und Erfahrung ab. Freie Journalisten können durch gezielte Spezialisierung auf gut bezahlte Nischen ein höheres Einkommen erzielen.

🎨 Vielseitigkeit:
Die Fähigkeit, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten und komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären, öffnet Jurist:innen viele Türen in der Medienbranche.

Mögliche Nachteile

😳 Unsicherheit
Besonders für freie Journalist:innen ist die Einkommenssituation oft unsicherer als in fester Anstellung.

📚 Einstiegshürden
Der Einstieg in die Medienbranche kann oft herausfordernd sein und erfordert zusätzliche Anstrengungen in Form von Weiterbildungen und Netzwerken.

📅 Druck und Deadlines
Der Journalismus ist ein schnelllebiges Feld mit strikten Abgabeterminen und hohem Druck, was zum Burnout führen kann. 

Fazit: Was braucht man, um Journalist zu werden?

Der Weg von Jura zum Journalismus ist machbar und kann sehr lohnend sein. Wichtig ist, dass Jurist:innen sich die nötigen journalistischen Fähigkeiten aneignen und bereit sind, kontinuierlich zu lernen. 

Mit ihrem juristischen Fachwissen haben Jurist:innen die Möglichkeit, sich in einer spezialisierten Nische zu positionieren und eine spannende und abwechslungsreiche Karriere im Journalismus zu gestalten. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination der juristischen Expertise mit journalistischen Fertigkeiten und der Fähigkeit, komplexe Themen für ein breites Publikum verständlich zu machen.

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