Der Urlaub ist gebucht, die Koffer sind gepackt, doch plötzlich kommt die Ansage: „Ihr Flug verspätet sich um unbestimmte Zeit“ oder schlimmer noch: „Dieser Flug wurde annulliert“. Viele Reisende kennen diese Situation. Was viele nicht wissen: Du hast Anspruch auf Entschädigung. Doch die Airlines mauern, vertrösten oder ignorieren dich. Eine Anwältin oder ein Anwalt für Fluggastrechte kann dir helfen, das durchzusetzen, was dir zusteht. Erfahre mehr in diesem Artikel.
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Das Wichtigste in Kürze
✅ Du hast Anspruch auf Entschädigung bei Verspätung, Annullierung oder Überbuchung. Die EU-Verordnung 261/2004 regelt genau, wann und wie viel dir zusteht (bis zu 600 Euro pro Person).
✅ Viele Airlines zahlen erst nach Druck. Eine Anwältin oder ein Anwalt kann deine Forderung rechtssicher durchsetzen. Oft reicht schon ein Schreiben, um Bewegung in die Sache zu bringen.
✅ Eine Anwältin / ein Anwalt oder Fluggastportale? Während Portale gegen Provision schnell und unkompliziert helfen, vertritt dich eine Anwältin oder ein Anwalt individuell – auch bei Zusatzkosten wie Hotel oder Mietwagen.
✅ Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Bei überschaubarem Streitwert und mit einer Rechtsschutzversicherung ist das finanzielle Risiko bei Fluggastrechten eher gering.
✅ Du willst Geld zurück? Warte nicht zu lange. Deine Ansprüche verjähren meist nach 3 Jahren. Kümmere dich rechtzeitig um deinen Fall, um dein Recht auf Entschädigung nicht zu verlieren.
Die wichtigsten Fluggastrechte auf einen Blick
Wenn dein Flug ausfällt, sich stark verspätet oder überbucht ist, hast du klare Rechte. Dies ist unter anderem geregelt in der EU-Fluggastrechteverordnung (EG) Nr. 261/2004. Diese Verordnung gilt für alle Flüge, die innerhalb der EU starten oder in der EU landen, wenn die Fluggesellschaft ihren Sitz in der EU hat. Egal ob Billigflug oder Business Class: Die Regeln gelten für alle Passagiere.
Bei Verspätung von mehr als 3 Stunden, Annullierung oder Nichtbeförderung (z. B. wegen Überbuchung) hast du in vielen Fällen Anspruch auf eine Entschädigung von 250 bis 600 Euro – zusätzlich zur Rückerstattung des Ticketpreises oder einem Ersatzflug.
Wieviel Entschädigung bekommt man?
Die Höhe hängt von der Flugstrecke ab, beispielsweise:
– 250 € bei Flügen bis 1.500 km
– 400 € bei Flügen bis 3.500 km
– 600 € bei Flügen über 3.500 km (außerhalb der EU)
Lasse dich dazu individuell und verbindlich von einer Anwältin oder einem Anwalt beraten.
Außerdem hast du Anspruch auf Betreuungsleistungen: Bei langen Wartezeiten muss die Airline dir Essen, Getränke und ggf. sogar Hotelübernachtungen bezahlen (§ 9 EU-VO 261/2004). Man nennt das auch „Sachleistungen“, und sie gelten bereits ab zwei Stunden Wartezeit je nach Strecke.
Doch es gibt auch Ausnahmen, auf die sich Airlines gern berufen, um Entschädigungen zu verweigern: außergewöhnliche Umstände wie Unwetter, politische Unruhen oder ein Streik des Flughafenpersonals. Achtung: Technische Defekte oder Krankmeldungen der Crew zählen in der Regel nicht dazu, obwohl das manche Fluggesellschaften gern behaupten.
Ein häufiger Irrtum: Viele glauben, sie müssten sofort klagen oder einen langen Rechtsstreit führen. Dabei reicht oft schon ein einfaches Forderungsschreiben und du kannst dein Geld bekommen. Trotzdem lohnt es sich, frühzeitig zu prüfen, ob eine Anwältin oder ein Anwalt helfen kann. Denn viele Airlines spielen auf Zeit, setzen auf Unwissen oder lassen Fristen einfach verstreichen.
Was viele auch nicht wissen: Dein Anspruch auf Entschädigung verjährt in Deutschland in der Regel nach 3 Jahren (§ 195 BGB), wenn nichts anderes geregelt ist. Es zählt das Jahr, in dem der Flug stattgefunden hat. Wer also heute noch Geld für einen Flug von vor 2 Jahren bekommen will, sollte bald handeln.
Unsere Plattform dient der rechtlichen Aufklärung. Dies ersetzt jedoch keine Rechtsberatung durch Expert:innen, die wir gerne vermitteln. Mit dem Ausfüllen des Formulars willigst du in diese Datenverarbeitung ein. Deine Daten werden rechtskonform verarbeitet und können jederzeit auf Anfrage gelöscht werden. Mehr Infos dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Was macht ein Anwalt für Fluggastrechte?
Eine Anwältin oder ein Anwalt für Fluggastrechte kann sich vor allem dann “auszahlen”, wenn die Airline auf stur stellt – und das ist leider oft der Fall. Du hast Anspruch auf Entschädigung, doch dein Schreiben bleibt unbeantwortet? Oder du bekommst nur eine Standard-Mail mit der Aussage, es habe „außergewöhnliche Umstände“ gegeben? Spätestens dann wird’s Zeit für rechtliche Unterstützung.
Viele Passagiere geben zu früh auf, weil sie den Aufwand scheuen. Dabei übernimmt eine Anwältin oder ein Anwalt nicht nur die Kommunikation mit der Airline, sondern prüft auch, ob du weitere Ansprüche hast (etwa auf Hotelkosten, Fahrtkosten oder eine höhere Entschädigung). In manchen Fällen bekommst du deutlich mehr Geld, als dir ursprünglich angeboten wurde.
Es gibt auch Anbieter, die sich auf Fluggastrechte spezialisiert haben (sogenannte Legal-Tech-Portale wie Flightright oder EUclaim). Diese treten als Inkassodienstleister:innen auf und setzen Ansprüche meist ohne Gerichtsverfahren durch. Das geht schnell, meistens erhältst du das Geld sogar sofort und trittst deine Ansprüche an das Unternehmen ab. Wichtig: Du bekommst oft nur 70–80 % der Entschädigung, weil ein Teil als Provision einbehalten wird. Informiere dich also gut über die Konditionen.
Eine Anwältin oder ein Anwalt hingegen vertritt dich individuell und unabhängig. Besonders bei komplizierten Fällen – etwa bei Zwischenlandungen, Umsteigeverbindungen oder wenn die Airline im Ausland sitzt – kann er gezielt argumentieren. Auch wenn du zusätzliche Kosten wie Hotel oder Mietwagen geltend machen willst, ist eine Anwältin oder ein Anwalt klar im Vorteil.
Ein weiterer Pluspunkt: Wenn du eine Rechtsschutzversicherung hast, übernimmt diese meist die Kosten. Zumindest für eine erste Einschätzung und oft auch für das gerichtliche Verfahren. Wichtig ist, dass du vorher prüfst, ob das „Vertragsrecht des privaten Personenverkehrs“ in deinem Schutz enthalten ist.
So hilft dir ein Anwalt für Fluggastrechte konkret
Eine Anwältin oder ein Anwalt für Fluggastrechte sorgt dafür, dass du deine Ansprüche nicht nur kennst, sondern auch durchsetzt. Der Ablauf beginnt meist mit einer Ersteinschätzung. Dabei prüft die Anwältin oder der Anwalt, ob du überhaupt Anspruch auf Entschädigung hast und wie hoch dieser ausfällt. Diese Einschätzung basiert auf Flugnummer, Reisedatum, Zielort und dem Verspätungsgrund.
Ist der Fall aussichtsreich, folgt das Forderungsschreiben an die Airline. Darin setzt die Anwältin oder der Anwalt eine Frist zur Zahlung – meist 14 Tage – und weist auf die gesetzliche Grundlage hin. Bleibt die Airline untätig oder lehnt die Forderung ab, wird häufig Klage beim Amtsgericht eingereicht. Diese Klagen sind oft erfolgreich, weil die Gesetzeslage klar ist und viele Airlines kurz vor der Verhandlung doch noch zahlen.
Wichtig: Auch bei geringen Streitwerten kann sich der Gang zum Anwalt oder zur Anwältin lohnen. Der Grund: die Prozesskosten sind bei Fluggastrechtsfällen überschaubar. Und viele Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten.
Achtung: Verjährung nach 3 Jahren!
Die Verjährungsfrist solltest du unbedingt im Blick behalten: Ansprüche nach der Fluggastrechteverordnung verjähren in der Regel nach 3 Jahren (§ 195 BGB), wenn nichts anderes vereinbart ist.
Dabei zählt das Kalenderjahr, in dem der Flug stattgefunden hat. Beispiel: Ist dein Flug im August 2022 ausgefallen, musst du bis 31.12.2025 Klage eingereicht haben.
Ein Vorteil gegenüber Fluggastportalen: Die Anwältin oder der Anwalt kann auch weitergehende Ansprüche prüfen, etwa bei Gepäckverlust, Reisekosten oder verpassten Anschlussflügen. Während Portale meist pauschal nur die Entschädigung abwickeln, sind Anwält:innen deine persönlichen Ansprechpartner:innen – und können individuell auf deinen Fall eingehen.
Wie findest du den richtigen Anwalt für Fluggastrechte?
Nicht jeder Anwalt oder jede Anwältin kennt sich mit Reiserecht aus und schon gar nicht mit den Feinheiten der EU-Fluggastrechteverordnung. Deshalb solltest du gezielt nach einem Spezialisten oder einer Spezialistin für Fluggastrechte oder Reiserecht suchen. Erste Hinweise geben Fachanwaltsbezeichnungen (z. B. Fachanwältin oder Fachanwalt für Verkehrsrecht) und klare Themenschwerpunkte auf der Website der Kanzlei.
Mehr zum Thema Fachanwaltstitel erfährst du hier: Welcher Anwalt für welches Problem?
Ein guter Einstieg ist eine Ersteinschätzung, die viele Kanzleien inzwischen online anbieten. So kannst du prüfen, ob dein Fall übernommen wird – ganz ohne Risiko. Achte dabei darauf, ob die Einschätzung individuell erfolgt oder nur automatisiert. Persönlicher Kontakt ist gerade bei kniffligen Fällen wichtig.
Kosten für einen Anwalt für Fluggastrechte
Du möchtest wissen, was eine Anwältin oder ein Anwalt für Fluggastrechte kostet? Darüber solltest du dich so früh wie möglich informieren und wir können dir dabei helfen, eine erste Orientierung zu erhalten.
Erfahre mehr zum Thema Kosten für juristische Dienstleistungen in unserem Artikel: Was kostet ein Beratungsgespräch beim Anwalt?
Auch Online-Kanzleien, die sich auf Fluggastrechte spezialisiert haben, bieten kompetente Hilfe. Vorteil: Die gesamte Kommunikation läuft digital – ideal, wenn du keine Kanzlei in der Nähe hast oder alles schnell und unkompliziert abwickeln willst. Plattformen wie advocado oder rightmart bringen dich direkt mit passenden Anwält:innen in Kontakt.
Schau dir unbedingt Bewertungen und Erfahrungsberichte an – z. B. auf Google, Anwalt.de oder Bewertungsportalen wie Trustpilot. Achte darauf, wie schnell die Kanzlei reagiert, ob sie transparent mit Kosten umgeht und wie gut die Kommunikation bewertet wird. Authentische Bewertungen sagen oft mehr als plumpe Werbeversprechen.
Seriöse Anwält:innen sagen dir offen, was dich erwartet und rechnen fair und transparent ab. Mit einer Rechtsschutzversicherung bist du meist auf der sicheren Seite, denn viele Versicherungen übernehmen die Kosten bei Fluggastrechtsfällen.
Fazit
Flugverspätungen, Annullierungen und überbuchte Maschinen sind mehr als nur lästig – sie kosten Zeit, Geld und Nerven. Doch du musst das nicht einfach hinnehmen: Die EU-Fluggastrechteverordnung gibt dir klare Ansprüche an die Hand. Viele Airlines hoffen darauf, dass du resignierst. Doch mit einer Anwältin oder einem Anwalt für Fluggastrechte an deiner Seite stehen deine Chancen gut, zu deinem Recht – und deinem Geld – zu kommen.






