Du hast eine geniale Geschäftsidee und möchtest endlich dein eigenes Unternehmen gründen? Glückwunsch! Aber bevor du loslegst, gibt es eine entscheidende Frage: Welche Unternehmensformen gibt es und welche ist die richtige für dich? Ob Einzelunternehmen, GmbH oder GbR – jede Form bringt eigene Vorteile, Pflichten und Risiken mit sich. Und: Deine Wahl beeinflusst nicht nur deine Steuern und Haftung, sondern auch deinen Alltag als Unternehmer:in. In diesem Artikel bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Unternehmensformen in Deutschland!
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Das Wichtigste in Kürze
✅ Es gibt viele verschiedene Unternehmensformen (auch Rechtsformen genannt) in Deutschland. Von Einzelunternehmen über GmbH und AG bis hin zu Mischformen wie GmbH & Co. KG oder gemeinnützigen Vereinen.
✅ Die Unternehmensform bestimmt die Haftung, Steuern und die Organisation deines Unternehmens. Sie legt den rechtlichen Rahmen fest, in dem du arbeitest, und beeinflusst deine Außenwirkung.
✅ Die Wahl der Form hängt von deinen Zielen ab. Fragen rund um Startkapital, steuerliche Vorteile und Flexibilität sind dabei wichtige Faktoren.
✅ Eine spätere Änderung der Unternehmensform ist möglich, aber aufwändig. Mit dem Umwandlungsgesetz können Formen wie GbR, GmbH oder AG angepasst werden – das ist jedoch oft teuer und zeitintensiv.
Was ist eine Unternehmensform und warum ist sie so wichtig?
Die Unternehmensform legt den rechtlichen Rahmen deines Unternehmens fest. Sie bestimmt, wie du dein Geschäft führst, wie du haftest und welche Steuern auf dich zukommen. Gleichzeitig hat sie großen Einfluss darauf, wie Kunden, Geschäftspartner:innen und Investor:innen dich wahrnehmen.
Eine Unternehmensform ist die rechtliche Struktur eines Unternehmens. Sie regelt zum Beispiel, ob du allein oder mit anderen gründest oder wie Gewinne verteilt werden. Aber auch, welche Verpflichtungen du gegenüber dem Staat hast und ob du im Fall von Schulden auch mit deinem Privatvermögen haftest, ist abhängig von der Rechtsform deines Unternehmens.
Die Wahl der Unternehmensform ist nicht nur eine Formalität – sie hat weitreichende Folgen:
- Haftung: Bei einem Einzelunternehmen haftest du mit deinem Privatvermögen, bei einer GmbH ist deine Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt (§ 13 Abs. 2 GmbHG).
- Steuern: Manche Unternehmensformen zahlen Gewerbesteuer, andere nicht. Ein Beispiel: Eine GbR zahlt keine Gewerbesteuer, solange sie nicht gewerblich tätig ist.
- Bürokratie: Eine GmbH erfordert mehr Formalitäten als ein Einzelunternehmen, z. B. die Eintragung ins Handelsregister (§ 7 Abs. 1 GmbHG).
Beispiel: Stell dir vor, du eröffnest ein Café. Als Einzelunternehmer:in kannst du sofort loslegen, hast aber das volle Risiko. Wenn du eine GmbH gründest, schützt du dein Privatvermögen – brauchst aber ein Startkapital von mindestens 25.000 Euro (§ 5 Abs. 1 GmbHG).
Die Wahl der Unternehmensform ist einer der wichtigsten Schritte auf deinem Weg zum eigenen Unternehmen. Einmal entschieden, sind Änderungen zwar möglich, aber aufwendig und teuer. Daher ist es entscheidend, die Form zu wählen, die wirklich zu deinen Plänen passt.
Welche Unternehmensformen gibt es in Deutschland?
In Deutschland stehen dir verschiedene Unternehmensformen zur Verfügung, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. Jede Form hat ihre Besonderheiten und bringt spezifische Vor- und Nachteile mit sich. Dazu kommen wir später. Hier ist erstmal ein Überblick der wichtigsten Unternehmensformen.
GbR, GmbH und Einzelunternehmen: Die Klassiker
Das Einzelunternehmen ist die einfachste und beliebteste Form für Gründer:innen, die allein ein Unternehmen führen möchten. Es erfordert kein Mindestkapital und ist unkompliziert zu gründen. Allerdings haftest du als Einzelunternehmer:in mit deinem gesamten Privatvermögen, was ein hohes Risiko birgt. Diese Unternehmensform eignet sich besonders für selbstständige Tätigkeiten wie Freelancer oder kleine Einzelhändler:innen.
Wenn du gemeinsam mit anderen eine Geschäftsidee umsetzen möchtest, könnt ihr eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gründen. Diese Form ist schnell und einfach gegründet, da keine Eintragung ins Handelsregister notwendig ist. Allerdings haften alle Gesellschafter persönlich mit ihrem Privatvermögen. Eine GbR eignet sich gut für kleinere Projekte, wie beispielsweise den Betrieb eines Catering-Services durch mehrere Partner.
Für Gründer:innen, die ihre Haftung auf das Unternehmensvermögen beschränken möchten, ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) eine beliebte Wahl. Hier haften die Gesellschafter nicht mit ihrem Privatvermögen, sondern nur mit dem Vermögen der GmbH. Allerdings ist die Gründung mit mehr Aufwand verbunden: Es sind mindestens 25.000 Euro Stammkapital erforderlich. Die GmbH muss ins Handelsregister eingetragen werden. Diese Form ist ideal für Startups oder Unternehmen, die mit Investor:innen arbeiten.
Von der GmbH zur Holding-Struktur
Wusstest du, dass viele Unternehmer:innen gleich mehrere Gesellschaften mit beschränkter Haftung gründen, um eine Holding-Struktur aufzubauen? Erfahre mehr über die Vorteile einer Holding und wie du eine Holding gründen kannst.
Eine kleinere und günstigere Alternative zur GmbH ist die UG (haftungsbeschränkt), oft auch als Mini-GmbH bezeichnet. Diese Form kann bereits ab einem Euro Stammkapital gegründet werden. Allerdings musst du einen Teil des Gewinns als Rücklage ansparen, bis du das Mindestkapital einer regulären GmbH erreicht hast (§ 5a GmbHG). Die UG eignet sich hervorragend für kleine Unternehmen, wie eine Online-Agentur, die mit geringem Risiko starten möchte.
Für größere Unternehmen mit hohem Kapitalbedarf ist die Aktiengesellschaft (AG) die passende Form. Mit einem Mindestkapital von 50.000 Euro (§ 7 AktG) und umfangreichen Formalitäten bei der Gründung ist die AG anspruchsvoll, bietet aber die Möglichkeit, Kapital durch den Verkauf von Aktien zu beschaffen. Sie ist vor allem für große Unternehmen, etwa im Logistik- oder Technologiebereich, interessant.
Verein, GmbH & Co. KG und OHG: Die Unbekannten
Neben diesen klassischen Formen gibt es auch Sonderfälle, wie die Freiberufler:innen, die keiner eigenen Unternehmensform angehören, aber steuerlich und rechtlich speziell behandelt werden. Darunter fallen häufig Ärzt:innen, Anwält:innen oder Journalist:innen.
Der Verein unterscheidet sich von anderen Unternehmensformen, da er vor allem auf ideelle oder gemeinnützige Zwecke ausgerichtet ist. Darunter fallen häufig Sportgruppen, Kulturorganisationen oder gemeinnützige Initiativen. Ein Verein kann entweder eingetragen (e.V.) oder nicht eingetragen sein, wobei die Eintragung im Vereinsregister meist üblich ist. Ein großer Vorteil ist, dass die Mitglieder nicht persönlich haften – die Haftung liegt ausschließlich beim Verein selbst (§ 31 BGB). Die Anforderungen an einen gemeinnützigen Verein sind hoch, die Gründung kann sich aber lohnen. Mehr zum 1×1 des Vereinsrechts erfährst du auf unserem YouTube-Kanal.
Genossenschaften verfolgen das Ziel, die Interessen ihrer Mitglieder zu fördern. Sie werden in den Medien häufig im Kontext von Tarifverträgen relevant.
Die Offene Handelsgesellschaft (OHG) eignet sich für Gewerbetreibende, die gemeinsam gründen möchten. Alle Gesellschafter:innen haften persönlich und unbeschränkt, was Vertrauen bei Geschäftspartner:innen schaffen kann. Die OHG erfordert jedoch eine Eintragung ins Handelsregister (§ 105 HGB) und ist besonders im Handwerksbereich oder bei Familienunternehmen verbreitet.
Die Kommanditgesellschaft (KG) bietet eine Mischform: Hier gibt es mindestens einen Gesellschafter oder eine Gesellschafterin, der oder die persönlich haftet (sog. Komplementär). Zudem gibt es einen Gesellschafter oder eine Gesellschafterin, dessen Haftung auf seine Kapitaleinlage beschränkt ist (sog. Kommanditist). Diese Struktur ist praktisch für Unternehmen, die Investor:innen einbinden möchten (§ 161 HGB), etwa bei Hotelbetrieben.
Eine Sonderform der KG ist die GmbH & Co. KG, bei der die GmbH als Komplementär fungiert. Diese Kombination verbindet die Haftungsbeschränkung der GmbH mit der Flexibilität einer KG und ist bei mittelständischen Unternehmen beliebt.
Unternehmensformen im Überblick
Form | Merkmale | Haftung |
Einzelunternehmen | – Einfache Gründung – Kein Mindestkapital erforderlich – Kein Handelsregistereintrag nötig | Haftung mit Privatvermögen |
GbR | – Zwei oder mehr Gründer:innen – Keine Eintragung ins Handelsregister – Einfache Struktur | Alle Gesellschafter:innen haften privat |
GmbH | – Stammkapital mind. 25.000 Euro – Eintragung ins Handelsregister notwendig – Ideal zum Aufbau einer Holding | Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen |
UG | – „Mini-GmbH“ – Gründung ab 1 Euro möglich – Gewinne müssen für Rücklagen verwendet werden | Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen |
AG | – Stammkapital mind. 50.000 Euro – Kapital durch Aktienbeschaffung möglich – Aufwendige Gründung | Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen |
OHG | – Gewerbliche Tätigkeit mehrerer Personen – Eintragung ins Handelsregister notwendig – Persönliche Haftung | Alle Gesellschafter:innen haften privat |
KG | Mischung aus voll haftendem Komplementär und beschränkt haftendem Kommanditist | – Komplementär haftet privat – Kommanditist nur mit Einlage |
GmbH & Co. KG | – Kombination aus GmbH und KG – GmbH ist Komplementär | Haftung auf Gesellschaftsvermögen beschränkt |
Verein (e.V.) | – Für gemeinnützige oder ideelle Zwecke – Eintragung ins Vereinsregister bei e.V. | Keine Haftung der Mitglieder, nur der Verein selbst haftet Weitere Infos in diesem Video |
Freiberufler:in | – Keine spezielle Unternehmensform – Steuerlich bevorzugt – Weniger Bürokratie | Haftung mit Privatvermögen |
Genossenschaft | – Gemeinschaft von Mitgliedern – Förderung gemeinsamer Interessen | Haftung der Genossenschaft |
Was sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Unternehmensformen?
Jede Unternehmensform hat bestimmte Vor- und Nachteile. Welche Form zu dir passt, hängt von deinen Zielen, deinem Budget und deinem Risikobewusstsein ab. Hier ein Vergleich der Vor- und Nachteile der gängigsten Unternehmensformen:
Einzelunternehmen
Vorteile
- Einfach und schnell zu gründen
- Kein Mindestkapital erforderlich
- Keine aufwendigen Formalitäten
- Alle Gewinne gehören dir allein
Nachteile
- Unbeschränkte Haftung mit deinem Privatvermögen
- Begrenzte Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung
- Außenwirkung kann weniger professionell erscheinen
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)
Vorteile
- Leichte Gründung mit minimalen Kosten
- Flexibel bei der Regelung der internen Zusammenarbeit
- Keine Eintragung ins Handelsregister nötig
Nachteile
- Persönliche Haftung aller Gesellschafter:innen
- Konflikte zwischen Gesellschafter:innen können kompliziert werden
- Kein eigener rechtlicher Status der Gesellschaft
Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Vorteile
- Haftung beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen
- Geeignet für größere Projekte und Investitionen
- Positive Außenwirkung durch Professionalität und Verlässlichkeit
Nachteile
- Hohes Mindestkapital von 25.000 Euro
- Aufwendige Gründungsformalitäten
- Regelmäßige Buchführung und Jahresabschluss erforderlich
Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) (UG)
Vorteile
- Günstige Gründung mit minimalem Startkapital (ab 1 Euro)
- Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt
- Ähnlich wie die GmbH, aber weniger Kapital erforderlich
Nachteile
- Gewinne müssen angespart werden, bis 25.000 Euro Rücklage erreicht sind
- Außenwirkung manchmal weniger seriös als eine GmbH
Aktiengesellschaft (AG)
Vorteile
- Möglichkeit zur Kapitalaufnahme durch Aktienverkauf
- Haftung beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen
- Ideal für große Unternehmen mit Wachstumspotenzial
Nachteile
- Hohes Mindestkapital von 50.000 Euro
- Sehr aufwendige Gründung und hohe laufende Kosten
- Komplexe Organisation und umfangreiche Berichtspflichten
Offene Handelsgesellschaft (OHG)
Vorteile
- Flexibel in der Organisation
- Hohe Kreditwürdigkeit durch persönliche Haftung
Nachteile
- Persönliche und unbeschränkte Haftung aller Gesellschafter:innen
- Konflikte zwischen Gesellschaftern können schwerwiegend sein
Kommanditgesellschaft (KG)
Vorteile
- Kombination aus unbeschränkter und beschränkter Haftung
- Flexibel bei der Aufnahme neuer Investor:innen (Kommanditisten)
Nachteile
- Der Komplementär haftet voll mit seinem Privatvermögen
- Aufwendigere Gründung und Buchhaltung als bei der GbR
Verein (e.V.)
Vorteile
- Ideal für gemeinnützige oder ideelle Zwecke
- Haftung beschränkt auf das Vereinsvermögen
- Gemeinnützigkeit bringt steuerliche Vorteile
Nachteile
- Bei gemeinnützigen Vereinen ist kein Gewinnstreben erlaubt, was unternehmerische Flexibilität einschränkt
- Die Anforderungen an einen gemeinnützigen Vereinen sind hoch
- Aufwendige Satzung und Eintragung ins Vereinsregister nötig
Erfahre alles zum Verein auf unserem YouTube-Kanal.
Welche Rechtsform ist die richtige für mich?
Die Wahl der richtigen Unternehmensform hängt von mehreren Faktoren ab, die sowohl deinen persönlichen Vorlieben als auch den Anforderungen deines Geschäftsmodells entsprechen sollten. Damit du eine fundierte Entscheidung treffen kannst, ist es wichtig, die folgenden Kriterien zu berücksichtigen:
Haftung
Ein zentraler Punkt bei der Entscheidung ist die Frage, ob du mit deinem Privatvermögen haften möchtest. Bei einem Einzelunternehmen oder einer GbR haften du und gegebenenfalls deine Mitgründer:innen unbegrenzt mit eurem gesamten Vermögen. Im Gegensatz dazu beschränken GmbH, UG und andere Kapitalgesellschaften die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen. Wenn du hohe Risiken vermeiden möchtest, ist eine Haftungsbeschränkung sinnvoll.
Startkapital
Die Gründungskosten und die Anforderungen an das Startkapital unterscheiden sich je nach Unternehmensform erheblich. Während du als Einzelunternehmer:innen oder Freiberufler:innen ohne Mindestkapital starten kannst, benötigst du für eine GmbH mindestens 25.000 Euro Stammkapital und für eine Aktiengesellschaft sogar 50.000 Euro. Die UG hingegen ermöglicht eine Gründung bereits ab einem Euro, was sie für Gründer:innen mit wenig Kapital interessant macht.
Steuern
Auch die steuerlichen Pflichten variieren je nach Unternehmensform. Einzelunternehmen und Personengesellschaften wie die GbR zahlen Einkommensteuer, während Kapitalgesellschaften wie die GmbH Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer abführen müssen. Zusätzlich kann die Möglichkeit zur steuerlichen Absetzung von Ausgaben je nach Form unterschiedlich sein.
Gründungsaufwand und Bürokratie
Kapitalgesellschaften wie die GmbH oder AG erfordern mehr Formalitäten. Dazu gehören die Eintragung ins Handelsregister, die Erstellung eines Gesellschaftsvertrags und eine notarielle Beurkundung. Bei Einzelunternehmen oder einer GbR hingegen ist der Gründungsaufwand deutlich geringer, und du kannst oft schnell starten.
Flexibilität und Weiterentwicklung
Überlege, wie flexibel die Unternehmensform ist und ob sie zu deinen langfristigen Zielen passt. Eine GbR oder ein Einzelunternehmen ist leicht zu gründen, aber weniger geeignet für Wachstum oder die Aufnahme neuer Gesellschafter:innen. Eine GmbH bietet hier mehr Möglichkeiten, ist jedoch mit mehr Bürokratie verbunden.
Zielgruppe und Außenwirkung
Auch die Außenwirkung spielt eine Rolle. Eine GmbH oder AG wirkt professioneller und kann bei Geschäftspartner:innen oder Kund:innen mehr Vertrauen erwecken. Einzelunternehmen oder Personengesellschaften werden oft als kleiner und weniger etabliert wahrgenommen.
Solltest du unsicher sein, lohnt es sich, Steuerberater:innen und spezialisierte Anwält:innen hinzuzuziehen, um die für dich beste Wahl zu treffen.
Wie kann ich meine Unternehmensform ändern?
Die Wahl der Unternehmensform ist eine wichtige Entscheidung, die langfristige Auswirkungen hat. Dennoch besteht in vielen Fällen die Möglichkeit, die Unternehmensform später zu ändern, wenn sich deine Geschäftsziele, das Wachstum oder andere Rahmenbedingungen verändern. Dieser Prozess ist jedoch oft mit Aufwand verbunden und sollte gut geplant werden.
Es gibt zahlreiche Situationen, in denen eine Anpassung sinnvoll oder notwendig sein kann:
- Dein Unternehmen wächst und du möchtest Investor:innen aufnehmen.
- Du willst die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränken.
- Du willst steuerliche Vorteile (besser) nutzen.
- Du möchtest zu einer etablierten Rechtsform wechseln, um professioneller aufzutreten.
Beispiel: Eine Einzelunternehmerin, die größere Aufträge annehmen möchte, entscheidet sich, in eine GmbH umzuwandeln, um die Haftung zu begrenzen.
Die Änderung der Unternehmensform ist durch das Umwandlungsgesetz (UmwG) geregelt. Es bietet verschiedene Verfahren zur Umwandlung an:
- Formwechsel: Zum Beispiel die Umwandlung einer GmbH in eine AG
- Verschmelzung: Zwei Unternehmen werden zu einer neuen Einheit zusammengeführt
- Spaltung: Ein Unternehmen wird in mehrere Einheiten aufgeteilt
Ein häufiger Fall ist der Wechsel von einer GbR in eine GmbH, wenn sich die Geschäftstätigkeit ausweitet. Hierzu ist eine Neugründung der GmbH notwendig, da die GbR nicht direkt in eine GmbH umgewandelt werden kann.
Rechtsform ändern
Der Wechsel der Unternehmensform ist oft mit einem bürokratischen Aufwand verbunden. Die Umwandlung kann also teuer und zeitaufwendig sein. Zu den Kosten zählen Notarkosten, Stammkapital, Gebühren für die Anmeldung und ggf. das Handelsregister und Steuerberater- oder Rechtsanwaltskosten. Außerdem musst du mit einer Bearbeitungszeit von mehreren Wochen bis Monaten rechnen, abhängig von der Komplexität des Vorgangs.
Die Möglichkeit, die Unternehmensform zu ändern, ist nicht immer einfach umzusetzen. Daher ist es ratsam, deine langfristigen Ziele als Unternehmer:in bei der Wahl der Rechtsform zu berücksichtigen.
Fazit
Die Wahl der Unternehmensform ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die du als Gründer:in oder Unternehmer:in treffen musst. Sie beeinflusst nicht nur deine Haftung und Steuerlast, sondern auch die Außenwirkung deines Unternehmens und die Möglichkeiten für zukünftiges Wachstum. Wenn du deine Ziele und mögliche Risiken im Blick behältst, findest du die Unternehmensform, die zu deinen Plänen passt. Denk daran: Auch wenn eine Änderung später möglich ist, vermeidest du damit unnötige Kosten und bürokratischen Aufwand.