Elternzeit ist nicht nur für frischgebackene Mütter, sondern auch für Väter eine wichtige Gelegenheit, Zeit mit dem eigenen Kind zu verbringen und den neuen Familienalltag kennenzulernen. Immer mehr Papas entscheiden sich für eine Auszeit vom Job, um sich in der Familie einbringen zu können. Die geförderte Elternzeit scheint dafür eine gute Möglichkeit zu sein. Wir schauen uns das einmal genauer an.
Wir von legalnerd haben es uns zur Mission gemacht, dir eine Plattform zu bieten, auf der Jura Spaß macht. Gemeinsam schauen wir uns spannende rechtliche Themen an und arbeiten schwierige juristische Themen einfach und verständlich auf. Damit du deine Rechte kennst – und sie auch verstehst. Abonniere unseren Newsletter oder folge uns auf Instagram für mehr.
Das Wichtigste in Kürze
✅ Die Elternzeit ist eine gute Möglichkeit, bei der Entwicklung des Kindes mitzuwirken.
✅ Väter haben das Recht auf bis zu 3 Jahre Elternzeit pro Kind. Dasselbe steht auch Müttern zu.
✅ Genauso wie Mütter genießen auch Väter Kündigungsschutz während der Elternzeit.
✅ Der Urlaubsanspruch bleibt weiterhin bestehen, kann jedoch gekürzt werden.
Elternzeit als Vater: Wann ist sie sinnvoll?
Mit Elternzeit können sich Väter um die Betreuung und Erziehung des Kindes kümmern, während das Arbeitsverhältnis ruht. Eine Elternzeit als Vater ist also besonders sinnvoll, wenn du dich intensiv um dein Kind kümmern, eine enge Bindung aufbauen oder deinen väterlichen Pflichten nachkommen möchtest.
Zudem bietet Elternzeit dir die Möglichkeit, den Alltag deines Kindes zu gestalten und gleichzeitig deine Partnerin zu entlasten, um die Elternschaft gleichberechtigt zu leben. Denn: Auch für das Kind ist die frühe Vater-Kind-Bindung von großem Vorteil.
Wie lange gibt es Elternzeit?
Jeder Elternteil hat Anspruch auf 3 Jahre Elternzeit. Du kannst dir die Zeit auch aufteilen, das geht flexibel in bis zu 3 Zeitabschnitte. Überlege, wann der beste Zeitpunkt für dich und deine Familie ist, um diese wertvolle Zeit zu nutzen.
Kündigung vor Elternzeit: Das sind deine Rechte als Vater
Wenn du befürchtest, vor Beginn deiner Elternzeit gekündigt zu werden, solltest du wissen, dass du einen besonderen Kündigungsschutz genießt. Melde deine Elternzeit frühestens 8 Wochen vor Beginn schriftlich bei deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin an. Sobald die Elternzeit angemeldet ist, bist du grundsätzlich nach deutschem Recht vor Kündigungen geschützt.
Elternzeit zwischen dem 3. Geburtstag und dem Vollenden des 8. Lebensjahres deines Kindes kannst du frühestens 14 Wochen vor Beginn der Elternzeit anmelden. Sollte es trotzdem zu Problemen kommen, wende dich am besten an einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin, um dich über deine Möglichkeiten und die Rechtslage beraten zu lassen.
Du brauchst rechtliche Unterstützung beim Thema Elternzeit? Schau gerne einmal auf unserer Kanzleisuche vorbei, um die passenden Ansprechpersonen für dich zu finden!
Wissenswertes zum Kündigungsschutz bei Elternzeit als Vater
Während der Elternzeit musst du dir grundsätzlich keine Sorgen machen, dass du gekündigt wirst. Väter genießen ebenso wie Mütter einen umfassenden Kündigungsschutz. Dieser beginnt ab dem Zeitpunkt der Anmeldung der Elternzeit (frühestens 8 bzw. 14 Wochen vor Beginn der Elternzeit) und dauert bis zum Ende der Elternzeit.
Arbeitgeber:innen dürfen in dieser Zeit nur in sehr seltenen Ausnahmefällen und mit Zustimmung der zuständigen Behörde kündigen. Das Arbeitsverhältnis bleibt also in der Regel während der Elternzeit bestehen, so dass du finanziell abgesichert bist.
Elternzeit für Väter: Das solltest du über den Urlaubsanspruch wissen
Du möchtest wissen, was mit deinem Urlaubsanspruch passiert, wenn du als Vater in Elternzeit gehst? Ganz einfach: Während deiner Elternzeit wird dein Urlaubsanspruch nicht automatisch gestrichen, sondern steht dir grundsätzlich noch zu.
Arbeitgeber:innen können allerdings den Urlaubsanspruch für die Dauer der Elternzeit kürzen. Wichtig ist, dass dies im Arbeitsvertrag oder in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten wurde. Nach der Elternzeit hast du dann Anspruch auf deinen Resturlaub, der dir vor Beginn der Elternzeit zugestanden hätte.
Kann der Vater 2 Monate splitten?
Als Vater kannst du die Elternzeit flexibel gestalten und in bis zu 3 Zeitabschnitte aufteilen. Besonders beliebt ist das Splitten in verschiedene Monate, die unabhängig voneinander in Anspruch genommen werden können.
Das bietet dir die Möglichkeit, verschiedene Entwicklungsphasen deines Kindes mitzuerleben. Beliebt ist, die ersten Monate nach der Geburt Elternzeit als Vater zu nehmen, damit sich die Familie gemeinsam kennenlernen kann.
Wann kann ich Elternzeit nehmen?
Beachte, dass du Elternzeit erst ab der Geburt deines Kindes nehmen kannst und deine Elternzeit mindestens 2 Monate betragen muss, wenn du nebenbei Elterngeld beziehen möchtest.
Elternzeit aufteilen zwischen Vater und Mutter
Elternzeit kann auch zwischen Mutter und Vater aufgeteilt werden. Beide Elternteile haben jeweils Anspruch auf bis zu 3 Jahre Elternzeit pro Kind.
Ihr könnt euch absprechen und die Elternzeit so gestalten, dass sie zu eurer Familiensituation am besten passt. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, dass die Mutter die ersten Monate nach der Geburt in Elternzeit geht und der Vater anschließend übernimmt oder beide gleichzeitig für eine gewisse Zeit in Elternzeit sind.
Eine Aufteilung kann flexibel gestaltet werden, hier sind viele Modelle möglich. Diese persönliche Entscheidung trefft ihr am besten selbst und gemeinsam.
Fazit
Elternzeit als Vater bietet dir die Chance, eine aktive Rolle in der frühen Entwicklung deines Kindes zu übernehmen. Es ist wichtig, sich rechtzeitig zu informieren und die Elternzeit gut zu planen. Mit den richtigen Kenntnissen über Kündigungsschutz, Urlaubsanspruch und die Möglichkeit der flexiblen Aufteilung kannst du diese wertvolle Zeit optimal nutzen und gleichzeitig rechtlich auf der sicheren Seite stehen.