Ob bei einem Hauskauf, einer Firmengründung oder einem Erbe – als Notarfachangestellter oder Notarfachangestellte bist du mittendrin. Dieser Beruf kombiniert Organisationstalent, rechtliches Know-how und den Umgang mit Menschen. Gerade in einer Zeit, in der rechtliche Angelegenheiten immer komplexer werden, bietet die Ausbildung zum Notarfachangestellten einen sicheren und spannenden Einstieg ins Berufsleben. Erfahre alles Wichtige darüber in diesem Beitrag!
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Das Wichtigste in Kürze
✅ Vielfältiges Berufsbild: Als Notarfachangestellte:r bist du für die Vorbereitung von Verträgen und Urkunden sowie für die Betreuung von Mandanten zuständig. Du übernimmst verantwortungsvolle Aufgaben im Notariat.
✅ Klare Voraussetzungen: Du brauchst in der Regel einen mittleren Schulabschluss und solltest sorgfältig, organisiert und kommunikativ sein. Ein Interesse an rechtlichen Themen ist ebenfalls wichtig.
✅ Praxisnahe Ausbildung: Die duale Ausbildung dauert 3 Jahre und kombiniert theoretisches Wissen in der Berufsschule mit praktischer Erfahrung im Notariat. Eine Verkürzung ist bei guten Leistungen möglich.
✅ Attraktive Karrierechancen: Nach der Ausbildung erwarten dich vielfältige Weiterbildungsoptionen, wie die Qualifikation zur Notarfachwirtin. Dein Gehalt kann mit Erfahrung und Spezialisierung deutlich steigen.
✅ Zukunftssicherer Beruf: Notarfachangestellte werden deutschlandweit gesucht. Der Beruf bietet dir langfristige Sicherheit und spannende Entwicklungsmöglichkeiten – auch außerhalb des Notariats.
Aufgrund der besseren Leserlichkeit verwenden wir in diesem Artikel einheitlich den weiblichen Begriff “die Notarfachangestellte”. Wir wünschen uns jedoch ausdrücklich mehr Diversität auf dem Rechtsmarkt und richten uns daher auch an männliche Notarfachangestellten.
Was macht eine Notarfachangestellte?
Eine Notarfachangestellte ist die rechte Hand eines Notars oder einer Notarin. Ohne sie läuft im Notariat kaum etwas. Dein Hauptaufgabenbereich ist es, Verträge, Urkunden und andere wichtige Dokumente rechtssicher vorzubereiten. Egal, ob es um einen Grundstückskauf, ein Testament oder eine Ehevertrag geht – du sorgst dafür, dass alles korrekt abläuft.
Neben der Büroorganisation gehört auch der direkte Kontakt mit Mandant:innen zu deinem Alltag. Du erklärst ihnen den Ablauf von Beurkundungen, hilfst bei der Zusammenstellung wichtiger Unterlagen und beantwortest ihre Fragen. Dabei hast du nicht nur rechtliches Wissen, sondern auch Fingerspitzengefühl.
Ein großer Unterschied zu Rechtsanwaltsfachangestellten liegt in der Spezialisierung: Während Rechtsanwaltsfachangestellte vor allem die Arbeit eines Anwalts oder einer Anwältin unterstützen, dreht sich bei dir alles um notarielle Angelegenheiten. Dein Fokus liegt auf der Vorbereitung und Abwicklung von Urkunden sowie der Sicherstellung, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
Zusätzlich bist du für die Kommunikation mit Gerichten, Ämtern und Behörden verantwortlich. Du reichst Unterlagen ein, holst Genehmigungen ein und sorgst dafür, dass alle Fristen eingehalten werden. Wenn du dir einen abwechslungsreichen Job mit viel Verantwortung wünschst, ist die Ausbildung zur Notarfachangestellten genau das Richtige für dich!
Voraussetzungen für die Ausbildung zur Notarfachangestellten
Die Ausbildung zur Notarfachangestellten steht grundsätzlich allen offen. In der Regel wird jedoch ein mittlerer Schulabschluss, also die mittlere Reife, erwartet. Mit einem höheren Schulabschluss, wie dem Abitur, hast du ebenfalls gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Wichtiger als der Schulabschluss sind aber deine Fähigkeiten. Der Beruf erfordert ein hohes Maß an Genauigkeit und Organisationstalent. Schließlich arbeitest du mit rechtlich bindenden Dokumenten, bei denen Fehler schwerwiegende Folgen haben können. Auch gute Deutschkenntnisse sind essenziell, da du Verträge und Urkunden mitgestaltest und sicherstellen musst, dass diese klar und verständlich formuliert sind.
Ein Interesse am Recht und am Umgang mit Gesetzen ist ebenfalls wichtig. Du musst dich oft in komplexe rechtliche Themen einarbeiten und diese für Mandanten verständlich erklären können. Ein sicheres Auftreten und Kommunikationsstärke helfen dir dabei, im direkten Kontakt mit Mandant:innen und Behörden souverän zu agieren. Mathematische Grundkenntnisse können ebenfalls nützlich sein, vor allem bei der Berechnung von Gebühren und Kosten, die im Notariat anfallen.
Wenn du dazu noch zuverlässig, diskret und teamfähig bist, bringst du ideale Voraussetzungen für diesen Beruf mit. Denn im Notariat wird nicht nur eigenständig, sondern auch eng mit anderen zusammengearbeitet, um eine reibungslose Abwicklung aller Vorgänge zu gewährleisten.
Wie läuft die Ausbildung zur Notarfachangestellten ab?
Die Ausbildung zur Notarfachangestellten dauert in der Regel 3 Jahre und findet im dualen System statt. Das bedeutet, dass du sowohl in einem Notariat als auch in der Berufsschule lernst. Diese Kombination sorgt dafür, dass du theoretisches Wissen direkt in der Praxis anwenden kannst.
Inhalte der Ausbildung zur Notarfachangestellten
In der Berufsschule lernst du die rechtlichen Grundlagen, die du für deine Arbeit benötigst. Dazu gehören Themen wie:
- Vertragsrecht (z. B. Kaufverträge, Ehe- und Erbverträge),
- Grundbuchrecht (wichtige Vorgänge rund um Grundstücke),
- Kosten- und Gebührenrecht (wie man notarielle Gebühren berechnet),
- Kommunikation und Mandantenbetreuung.
Im Notariat wirst du von Beginn an in den Arbeitsalltag eingebunden. Du bereitest Urkunden und Verträge vor, lernst, wie Beurkundungen ablaufen, und arbeitest mit Gerichten, Ämtern und Behörden zusammen. Außerdem bekommst du Einblicke in die Büroorganisation und lernst, Fristen einzuhalten und Unterlagen korrekt zu verwalten.
Verkürzung der Ausbildungszeit
Hast du bereits einen höheren Schulabschluss wie das Abitur oder überzeugst mit besonders guten Leistungen während der Ausbildung, kannst du die Ausbildungszeit auf 2 bis 2,5 Jahre verkürzen. Das erfolgt in Absprache mit deinem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule.
Prüfungen und Klausuren
Die Ausbildung schließt mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung ab. In der schriftlichen Prüfung werden deine Kenntnisse im Bereich Recht, Büroorganisation und Rechnungswesen abgefragt. In der mündlichen Prüfung musst du zeigen, dass du in typischen Alltagssituationen souverän und fachlich korrekt agieren kannst.
Vergütung während der Ausbildung zur Notarfachangestellten
Als angehende Notarfachangestellte verdienst du schon während der Ausbildung dein eigenes Geld. Die Höhe der Vergütung variiert je nach Bundesland und Notariat, liegt aber im Durchschnitt bei etwa 900 bis 1.200 Euro im Monat im 3. Ausbildungsjahr (Stand: 2023).
Deine Karrierechancen als Notarfachangestellte
Nach der Ausbildung zur Notarfachangestellten stehen dir viele Türen offen. Der Beruf bietet nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln und mehr Verantwortung zu übernehmen.
Direkter Berufseinstieg im Notariat
Nach erfolgreichem Abschluss deiner Ausbildung kannst du direkt in einem Notariat arbeiten. Hier unterstützt du den Notar oder die Notarin bei der Abwicklung von Verträgen, der Kommunikation mit Mandant:innen und der Organisation des Kanzleibetriebs. Notarfachangestellte sind stark gefragt, was dir hervorragende Chancen auf dem Arbeitsmarkt verschafft!
Weiterbildungen für Notarfachangestellte
Wenn du mehr Verantwortung übernehmen möchtest, gibt es verschiedene Weiterbildungsoptionen. Eine der bekanntesten ist die Fortbildung zur Notarfachwirtin. Mit diesem Abschluss kannst du Leitungsaufgaben im Notariat übernehmen und bist oft die erste Ansprechpartnerin für Mandant:innen und Mitarbeiter:innen.
Zusätzlich gibt es Spezialisierungen, z. B. im Bereich internationales Vertragsrecht, Grundbuchrecht oder Gebührenrecht. Diese Weiterbildungen ermöglichen dir, dich auf bestimmte Themengebiete zu fokussieren und dein Wissen zu vertiefen.
Gehaltsentwicklung
Das Gehalt einer Notarfachangestellten kann mit steigender Erfahrung und Weiterbildungen deutlich wachsen.
Während das Einstiegsgehalt nach der Ausbildung bei etwa 2.000 bis 2.400 Euro brutto im Monat liegt, kannst du mit einer Weiterbildung zur Notarfachwirtin oder einer Spezialisierung Gehälter von 3.000 bis 4.000 Euro brutto oder mehr erreichen.
Studium als Alternative
Einige Notarfachangestellte entscheiden sich nach der Ausbildung für ein Studium, z. B. in den Bereichen Rechtswissenschaften oder Wirtschaftsrecht. Auch ein Studium in Verwaltung oder Rechtspflege kann eine interessante Option sein, wenn du dich noch breiter aufstellen möchtest.
Arbeitsmöglichkeiten außerhalb des Notariats
Dein Wissen als Notarfachangestellte wird nicht nur in Notariaten geschätzt. Du kannst auch in anderen Bereichen arbeiten, z. B. in Rechtsabteilungen großer Unternehmen, bei Banken oder in öffentlichen Verwaltungen. Überall dort, wo rechtliches Know-how gefragt ist, bist du eine gefragte Fachkraft.
Klartext: Warum lohnt sich die Ausbildung zur Notarfachangestellten?
Die Ausbildung zur Notarfachangestellten bietet dir viele Vorteile und ist eine Investition in deine berufliche Zukunft. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum sich dieser Beruf für dich lohnt.
Hohe Nachfrage nach Fachkräften
Notarfachangestellte werden deutschlandweit dringend gesucht. Da notarielle Dienstleistungen unverzichtbar sind, insbesondere bei Immobiliengeschäften, Erbschaften und Firmengründungen, ist die Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften hoch. Mit dieser Ausbildung hast du also beste Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz!
Abwechslungsreiche Tätigkeiten
In diesem Beruf wird dir garantiert nie langweilig. Deine Aufgaben sind vielseitig: Von der Vorbereitung rechtlicher Dokumente über die Kommunikation mit Mandant:innen bis hin zur Zusammenarbeit mit Behörden – jeder Tag bringt neue Herausforderungen.
Gute Verdienstmöglichkeiten
Bereits während der Ausbildung erhältst du eine faire Vergütung. Nach dem Abschluss kannst du mit einem attraktiven Einstiegsgehalt rechnen, das mit steigender Berufserfahrung und Weiterbildungen deutlich wächst.
Erfüllender Beruf mit Verantwortung
Als Notarfachangestellte trägst du eine wichtige Verantwortung: Du stellst sicher, dass Verträge und Urkunden rechtlich korrekt sind und alle gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden. Dieser verantwortungsvolle Umgang mit sensiblen Themen macht den Beruf besonders erfüllend. Wenn du gern mit Menschen arbeitest, bist du hier genau richtig. Du stehst Mandanten in wichtigen Lebenssituationen zur Seite und sorgst dafür, dass sie rechtlich gut abgesichert sind.
Perspektive für die Zukunft
Der Beruf bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln. Ob durch die Weiterbildung zur Notarfachwirtin, eine Spezialisierung oder ein Studium – du kannst deinen beruflichen Weg individuell gestalten!
Der Beruf der Notarfachangestellten ist also nicht nur zukunftssicher, sondern auch spannend und vielseitig. Wenn du eine Kombination aus Recht, Organisation und Mandantenkontakt suchst, ist dies die perfekte Wahl.
Fazit
Die Ausbildung zur Notarfachangestellten ist der perfekte Einstieg in einen abwechslungsreichen und zukunftssicheren Beruf. Sie bietet dir die Chance, rechtliches Wissen mit organisatorischem Talent zu kombinieren und Menschen in wichtigen Lebenssituationen zu unterstützen. Dank der hohen Nachfrage nach Fachkräften und den vielfältigen Weiterbildungsmöglichkeiten stehen dir nach der Ausbildung zahlreiche Wege offen!