Beschuldigt? So hilft dir ein Anwalt für Strafrecht

Du wirst plötzlich von der Polizei angehalten und dir wird ein Verbrechen vorgeworfen, das du nie begangen hast. Deine Wohnung wird durchsucht, und die Nachbar:innen tuscheln. Viele geraten in dieser Situation in Panik und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Genau hier kommt eine Anwältin oder ein Anwalt für Strafrecht ins Spiel – sie oder er schützt deine Rechte, erklärt dir jeden Schritt und sorgt dafür, dass du fair behandelt wirst.

Das Strafrecht ist ein komplexes Feld, und schon kleine Fehler können große Folgen haben. Ob unschuldig oder schuldig – mit guten Strafverteidiger:innen an deiner Seite sicherst du dir die besten Chancen, glimpflich aus der Sache herauszukommen. Erfahre in diesem Artikel, wie strafrechtliche Unterstützung durch Anwält:innen aussehen kann.

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Das Wichtigste in Kürze

Eine Anwältin oder ein Anwalt für Strafrecht hilft dir, wenn du beschuldigt wirst. Ob Ermittlungsverfahren, Hausdurchsuchung oder Gerichtsverhandlung – Anwält:innen schützen deine Rechte und sorgen dafür, dass du fair behandelt wirst.
Strafverteidiger:innen unterstützen dich in jeder Phase des Strafverfahrens. Sie helfen dir bei der richtigen Aussage, prüfen Beweise, verhandeln mit der Staatsanwaltschaft und entwickeln eine Verteidigungsstrategie.
Die Kosten hängen vom Fall ab, können aber im Vorfeld geklärt werden. Die gesetzlichen Gebühren regelt das RVG. Viele Anwält:innen vereinbaren jedoch eigene Honorare. Bei Freispruch übernimmt oft die Staatskasse die Kosten.
Du suchst eine Anwältin oder einen Anwalt für Strafrecht? Achte auf Erfahrung, Spezialisierung und Bewertungen. Ein (oft kostenloses) Erstgespräch hilft dir, eine:n passende:n Strafverteidiger:in zu finden.
Je früher, desto besser. Warte nicht, bis es zu spät ist – eine frühzeitige Beratung kann dein Verfahren maßgeblich beeinflussen. Je früher Anwält:innen tätig werden, desto besser stehen die Chancen auf Freispruch oder Strafmilderung.

Wann brauchst du einen Anwalt für Strafrecht?

Eine Anwältin oder ein Anwalt für Strafrecht wird immer dann wichtig, wenn du mit dem Gesetz in Konflikt gerätst. Das Strafrecht umfasst alle Vorschriften, die regeln, was als Straftat gilt und welche Strafen drohen. Zu den typischen Fällen gehören Diebstahl, Betrug, Körperverletzung, Drogendelikte oder auch Verkehrsdelikte wie Fahrerflucht.

Sobald ein Ermittlungsverfahren gegen dich läuft, ist es sinnvoll, eine Anwältin oder einen Anwalt einzuschalten. Das beginnt oft mit einer Vorladung durch die Polizei oder Staatsanwaltschaft. Auch wenn du denkst, dass alles nur ein Missverständnis ist, ist Vorsicht geboten. 

Aussageverweigerungsrecht

Aussagen ohne rechtliche Beratung können später gegen dich verwendet werden. Erfahrene Strafverteidiger:innen helfen dir, die richtige Strategie zu entwickeln und wissen genau, wann es besser ist, zu schweigen. In jedem Fall gilt: Du bist als Beschuldigte:r nicht dazu verpflichtet, auszusagen.

Wenn es zu einer Anklage kommt, sind Anwält:innen im Grunde unverzichtbar. Denn vor Gericht geht es nicht nur darum, ob du schuldig oder unschuldig bist. Strafverteidiger:innen können auch bei der Strafzumessung eine entscheidende Rolle spielen. Ohne professionelle Hilfe riskierst du, dass deine Rechte und Interessen nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Aber auch in weniger offensichtlichen Situationen ist ein Strafrechtsanwalt oder eine Strafrechtsanwältin sinnvoll. Bei einer Hausdurchsuchung oder dem Verdacht auf Steuerhinterziehung, etwa wenn die Steuerfahndung vor der Tür steht, kann schnelles Handeln über den Ausgang des Falls entscheiden. Anwält:innen im Strafrecht sorgen dafür, dass deine Rechte gewahrt bleiben und du durch solche Maßnahmen nicht unverhältnismäßig oder rechtswidrig belastet wirst.

Zusammengefasst: Eine Anwältin oder einen Anwalt für Strafrecht brauchst du immer dann, wenn dir strafrechtliche Konsequenzen drohen. Je früher du sie oder ihn einschaltest, desto besser können deine Chancen auf Freispruch oder Strafmilderung im Verfahren sein.

Du bist unter 21 Jahre alt? In diesem Fall kann das Jugendstrafrecht greifen. Erfahre mehr darüber, wie eine Anwältin oder ein Anwalt für Jugendstrafrecht dir helfen kann.

Angezeigt oder angeklagt? So hilft dir ein Anwalt im Strafverfahren

Ein Strafverfahren kann beängstigend und überwältigend sein – von der ersten Vernehmung bis hin zum Urteil. Eine Anwältin oder ein Anwalt für Strafrecht steht dir in jeder Phase zur Seite und sorgt dafür, dass du nicht alleine dastehst.

Unterstützung im Ermittlungsverfahren

Wusstest du, dass in Deutschland nur Anwält:innen eine Akteneinsicht bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft beantragen können? So finden sie heraus, welche Beweise gegen dich vorliegen. Beschuldigte oder Zeug:innen selbst dürfen keine Akteneinsicht beantragen.

Bereits beim ersten Kontakt mit der Polizei kann also anwaltliche Unterstützung entscheidend sein. Deine Anwältin oder dein Anwalt erklärt dir, ob du aussagen oder lieber schweigen solltest, um dich nicht selbst zu belasten. 

Bei Hausdurchsuchungen wird geprüft, ob die Maßnahme rechtmäßig ist. Das verhindert, dass Beweise unzulässig gesammelt werden, die dann zu einer Verurteilung führen können. Gerade bei Beschlagnahmungen oder Durchsuchungen ohne Durchsuchungsbeschluss sind erfahrene Anwält:innen im Strafrecht Gold wert.

Manchmal geht es auch um den Schutz deiner Rechte während des Verfahrens. Beispielsweise, wenn Untersuchungshaft droht, kämpft deine Anwältin oder dein Anwalt dafür, dass du nach einer gewissen Zeit freikommst, etwa durch einen Antrag auf Haftprüfung (§ 117 StPO).

Verteidigung vor Gericht

Falls es zu einer Gerichtsverhandlung (auch Hauptverhandlung genannt) kommt, ist deine Anwältin oder dein Anwalt deine wichtigste Stütze. Strafverteidiger:innen analysieren die Beweise, hinterfragen Zeugenaussagen und argumentieren für dich vor Gericht. Häufig versuchen sie, eine mildere Strafe zu erzielen oder im besten Fall einen Freispruch zu erwirken. 

Dabei kennen insbesondere spezialisierte und erfahrene Strafverteidiger:innen die besten Strategien. Das liegt daran, dass sie jahrelange Erfahrung auf ihrem Gebiet haben und vielen Beschuldigten helfen konnten – sei es durch Beweisanträge, Zeugenladungen oder rechtliche Einwände.

Anwält:innen für Strafrecht können auch “hinter den Kulissen” viel bewirken. Oft werden im Strafrecht außergerichtliche Einigungen ausgehandelt oder andere Maßnahmen getroffen, wie etwa eine Einstellung des Verfahrens gegen Auflagen (§ 153a StPO). Diese Möglichkeiten solltest du nicht verpassen, denn sie sind oft günstiger und milder als ein Gerichtsverfahren. Genau deshalb sorgen Strafverteidiger:innen dafür, dass ihre Mandant:innen von solchen Optionen profitieren.

Was kostet ein Anwalt für Strafrecht?

Die Kosten für eine Anwältin oder einen Anwalt im Strafrecht hängen von verschiedenen Faktoren ab. Sie können durch die gesetzlichen Regelungen festgelegt sein oder individuell vereinbart werden. Wichtig ist: Transparenz bei den Kosten sollte immer von Anfang an gewährleistet sein.

Du möchtest es ganz genau wissen? Wir haben zu diesem Thema einen ganzen Beitrag geschrieben: Was kostet ein Beratungsgespräch beim Anwalt?

Die gesetzliche Grundlage: RVG

Die Gebühren für Anwält:innen sind im Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) geregelt. Je nach Umfang und Komplexität des Falls fallen unterschiedliche Gebühren an. Zum Beispiel hängt es davon ab, ob die Anwältin oder der Anwalt dich nur bei einer Vernehmung begleitet und berät oder das gesamte Gerichtsverfahren betreut. Für typische Verfahren gibt es feste Gebührenrahmen, die nicht unterschritten werden dürfen, aber in Absprache mit dir überschritten werden können. Das wird in sogenannten Honorarvereinbarungen geregelt.

Anwaltliche Honorare

Viele Anwält:innen verlangen insbesondere in komplexen Strafverfahren oft ein Honorar, das über den RVG-Sätzen liegt. Diese Vergütungsvereinbarung wird im Vorfeld mit dir festgelegt. Hierbei solltest du genau klären, welche Leistungen abgedeckt sind, um böse Überraschungen zu vermeiden. 

Das bedeutet: Sprich die Kosten von Anfang an klar an. Viele Anwält:innen bieten ein kostenloses Erstgespräch an, bei dem du nicht nur den Fall schildern, sondern auch die finanziellen Rahmenbedingungen klären kannst. So kannst du entscheiden, ob die Strafrechtskanzlei die richtige für dich ist.

Wer trägt die Kosten?

Falls du freigesprochen wirst, trägt in der Regel die Staatskasse deine Anwaltskosten (§ 467 StPO). Bei einer Verurteilung musst du die Kosten selbst übernehmen.

Kannst du dir die Anwaltskosten nicht leisten, kannst du unter Umständen Prozesskostenhilfe beantragen. Dies ist allerdings im Strafrecht eher die Ausnahme und wird häufig nur für Opfer von Straftaten gewährt (§ 397a StPO).

Auch eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die Kosten in der Regel nicht, wenn es um vorsätzliche Straftaten geht. Manche Versicherungen übernehmen aber zumindest die Erstberatung im Strafrecht. Prüfe also vorher deine Versicherungsunterlagen.

Wie findest du den richtigen Anwalt für Strafrecht?

Die Wahl der richtigen Ansprechperson im Strafrecht kann über den Ausgang deines Falles entscheiden. Es geht nicht nur darum, irgendeine Anwältin oder irgendeinen Anwalt zu finden, sondern die Person, die genau zu deinem Fall passt und dir das beste Ergebnis ermöglicht.

Erfahrung und Spezialisierung 

Strafrecht ist ein komplexes Rechtsgebiet. Suche daher nach einer Expertin oder einer Expertin mit Spezialisierung auf das Strafrecht. Insbesondere Fachanwält:innen im Strafrecht haben vergleichsweise viele Fälle in diesem Bereich erfolgreich abgeschlossen und blicken auf jahrelange Erfahrung zurück. Sie können jedoch teurer sein als Anwält:innen ohne Fachanwaltstitel.

Mehr zum Thema Fachanwaltstitel und welcher Anwalt für welches Problem geeignet ist, erfährst du in einem eigenen Beitrag.

Besonders wichtig ist es, jemanden zu wählen, der Erfahrung mit deinem spezifischen Problem hat – ob es sich um Betrug, Drogendelikte oder Körperverletzung handelt. Fachanwält:innen für Strafrecht haben eine zusätzliche Ausbildung und Expertise, die dir zugutekommen kann. Wenn es jedoch um einfache Fälle geht, können dir auch andere Anwält:innen weiterhelfen.

Vertrauen und Sympathie

Ein Strafverfahren ist oft emotional belastend. Du solltest dich bei deiner Anwältin oder deinem Anwalt gut aufgehoben fühlen und Vertrauen aufbauen können. Ein erstes Gespräch gibt dir oft schon einen Eindruck davon, ob die Chemie stimmt. Frag dich: Gibt die Person dir ein sicheres Gefühl? Kannst du offen mit ihr oder ihm sprechen? Fühlst du dich kompetent beraten und gut betreut?

Bewertungen und Empfehlungen

Bewertungen im Internet, etwa auf Google oder spezialisierten Plattformen, können dir helfen, einen Eindruck von der Kanzlei im Strafrecht zu bekommen. Lies dir die Erfahrungsberichte früherer Mandant:innen durch, aber sei kritisch – nicht jede Bewertung ist authentisch. Noch besser sind persönliche Empfehlungen, etwa von Freunden oder Familie, die bereits positive Erfahrungen gemacht haben.

Kosten 

Viele Anwält:innen bieten ein kostenloses Erstgespräch an. Nutze diese Möglichkeit, um nicht nur deinen Fall zu schildern, sondern auch die Kosten zu besprechen. Kläre, ob der Anwalt oder die Anwältin nach RVG abrechnet oder eine individuelle Honorarvereinbarung vorschlägt. Versuche für dich zu kalkulieren, ob du dir die Anwaltskosten leisten kannst und was finanziell auf dich zukommt bzw. welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt. Einige Kanzleien bieten auch Ratenzahlungen an.

Regionale Nähe oder Online-Beratung

Ob du vor Ort oder online beraten bzw. betreut werden möchtest, hängt von deinem Fall ab. Bei komplexen Verfahren ist es oft hilfreich, jemanden in der Nähe zu haben, der auch kurzfristig erreichbar ist. Andererseits bieten viele Anwält:innen heute auch Online-Beratung an, was besonders für kleinere Fälle praktisch sein kann.

Fazit

Eine Anwältin oder ein Anwalt für Strafrecht ist deine wichtigste Anlaufstelle, wenn du in Konflikt mit dem Gesetz gerätst. Egal ob du zu Unrecht beschuldigt wirst oder dir eine gerechte Verteidigung sichern möchtest – je früher du Strafverteidiger:innen hinzuziehst, desto besser stehen deine Chancen. Erfahrene Anwält:innen kennen die rechtlichen Regelungen, schützen dich vor Fehlern oder Nachteilen im Verfahren und sorgen dafür, dass deine Rechte gewahrt bleiben. Die Anwaltskosten mögen abschreckend wirken, sind aber eine Investition in ein faires Verfahren. Denk daran: In rechtlichen Fragen geht es oft um mehr als nur Geld – es geht um Freiheit und Gerechtigkeit.

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