Was verdient ein Jurist? Alle Gehälter auf einen Blick

Jurist:innen gehören zu den bestbezahlten Berufsgruppen in Deutschland, aber das Gehalt kann je nach Spezialisierung, Berufsfeld und Arbeitgeber:in stark variieren. Jedes juristische Tätigkeitsfeld bietet unterschiedliche Verdienstmöglichkeiten und Herausforderungen. Während Großkanzleien oft hohe Einstiegsgehälter bieten, können Beamt:innen (z. B. Richter:innen oder Staatsanwält:innen) mit einem angemessenen und sicheren Einkommen rechnen. Die Frage „Was verdient ein Jurist?“ beschäftigt nicht nur Berufseinsteiger:innen, die nach Aufstiegsmöglichkeiten suchen, sondern auch Jurastudierende. Wie die Gehälter genau aussehen und welche Faktoren den Verdienst beeinflussen, erklären wir dir hier Schritt für Schritt. 

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Das Wichtigste in Kürze

Gehalt variiert je nach Berufsfeld und Arbeitgeber:in: Jurist:innen verdienen in Großkanzleien und Unternehmen meist deutlich mehr als im öffentlichen Dienst oder in NGOs. Wo du als Jurist:in arbeitest, hat großen Einfluss auf dein Gehalt, da in Kanzleien und Unternehmen höhere Einkommen und Boni möglich sind.
Standort und Kanzleigröße spielen eine Rolle: In großen Städten und internationalen Kanzleien sind die Gehälter höher als in kleineren Städten und Kanzleien. Besonders in Metropolen wie Frankfurt am Main und München oder in internationalen Kanzleien gibt es hohe Verdienstmöglichkeiten – häufig aber auch eine höhere Arbeitsbelastung.
Berufserfahrung und Spezialisierung steigern das Gehalt: Mit wachsender Erfahrung steigen die Gehälter, vor allem durch Spezialisierungen wie Fachanwaltstitel oder gefragte Rechtsgebiete wie Datenschutzrecht oder Compliance. Auch Aufstiegsmöglichkeiten in Führungspositionen oder als Kanzleipartner:in führen zu deutlichen Gehaltssteigerungen.
Alternative Karrierewege bieten weitere Möglichkeiten: Neben Kanzleien und der Justiz gibt es viele weitere Berufsfelder für Jurist:innen, z. B. im Bereich Legal Tech, im Journalismus, in NGOs oder in der Politik. Diese Alternativen bieten oft geregelte Arbeitszeiten, jedoch teils niedrigere Gehälter als in Großkanzleien.
Öffentlicher Dienst und Behörden bieten stabile Gehälter: In der Justiz und im öffentlichen Dienst sind die Gehälter klar durch Besoldungsordnungen geregelt. Das Gehalt nimmt mit steigender Berufserfahrung und Beförderungen zu.

Wie unterscheidet sich das Gehalt von Juristen nach Berufsfeld?

Die Gehaltsunterschiede zwischen den juristischen Berufen sind groß. Je nachdem, ob du als Rechtsanwält:in, Unternehmensjurist:in, Richter:in, Staatsanwält:in oder Notar:in arbeitest, variieren die Verdienstmöglichkeiten erheblich. Schauen wir uns die einzelnen Berufsfelder und ihre typischen Gehälter genauer an.

Der Kanzleialltag: Rechtsanwälte

Als Rechtsanwältin oder Rechtsanwalt ist dein Gehalt vor allem von der Größe und dem Standort der Kanzlei abhängig. In Großkanzleien, insbesondere in internationalen Wirtschaftsmetropolen sind Einstiegsgehälter zwischen 80.000 und 100.000 Euro brutto im Jahr keine Seltenheit. 

In kleineren Kanzleien oder ländlichen Regionen hingegen liegen die Gehälter deutlich niedriger, häufig zwischen 40.000 und 60.000 Euro für Berufseinsteiger:innen. Neben dem Kanzleiumfeld beeinflussen auch deine Spezialisierung und Mandantenstruktur das Gehalt stark.

Die freie Wirtschaft: Unternehmensjuristen

Unternehmensjurist:innen arbeiten meist als Inhouse-Jurist:innen in Unternehmen und haben oft geregelte Arbeitszeiten – anders als viele Anwält:innen in (Groß-)Kanzleien. Das Gehalt hängt hier von der Branche und Unternehmensgröße ab. 

In der Automobil- oder Pharmaindustrie liegen die Gehälter im oberen Bereich und können nach einigen Jahren Berufserfahrung die 100.000 Euro-Marke übersteigen. Kleinere und mittlere Unternehmen zahlen häufig niedrigere Gehälter, die im Bereich von 50.000 bis 70.000 Euro für Berufseinsteiger:innen liegen.

Alternative Karrierewege: Legal Tech, Journalismus & Co.

In den letzten Jahren haben sich für Jurist:innen immer mehr alternative Karrierewege eröffnet, die über die klassische Laufbahn als Anwält:in oder Richter:in hinausgehen. Eine Möglichkeit ist der Schritt in die Selbstständigkeit, etwa als Berater:in für Unternehmen in spezifischen Rechtsfragen oder als spezialisierte:r Einzelanwält:in. 

Viele Jurist:innen finden auch im Bereich Legal-Tech spannende Aufgaben, zum Beispiel als Legal Engineer. Hier geht es darum, juristische Prozesse durch Softwarelösungen zu automatisieren und effizienter zu gestalten – etwa durch die Entwicklung von Tools zur Vertragsprüfung oder KI-gestützte Rechtsberatung.

Eine weitere Option bietet der Bereich Legal Marketing und Kommunikation, wo juristische und mediale Expertise genutzt wird, um Rechtsdienstleistungen und Kanzleien gezielt zu vermarkten (wie bei unserer legalnerd-Redaktion). In diesem Bereich arbeiten Jurist:innen oft eng mit Marketing- und PR-Teams zusammen, um komplexe rechtliche Inhalte für Laien verständlich aufzubereiten. 

Auch der Journalismus bietet eine attraktive Nische für Jurist:innen, die ihre Fachkenntnisse nutzen, um rechtliche Themen für ein breites Publikum zu erklären, etwa als Redakteur bei Fachverlagen oder in Medienhäusern. 

Für Jurist:innen mit Unternehmergeist ist die Gründung eines Startups im juristischen Bereich eine spannende Alternative. Legal-Tech-Startups, die Rechtsberatung digitalisieren oder automatisieren, erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die Möglichkeit, ein eigenes Produkt zu entwickeln und dabei die eigene juristische Expertise einzubringen, reizt viele junge Jurist:innen.

Die Justiz: Richter und Staatsanwälte

Die Gehälter von Richter:innen und Staatsanwält:innen richten sich in Deutschland nach der Besoldungsordnung des öffentlichen Dienstes. Für Berufseinsteiger:innen bedeutet das ein Anfangsgehalt in der Besoldungsgruppe R1, das je nach Bundesland bei etwa 4.000 Euro brutto im Monat liegt. 

Mit zunehmender Berufserfahrung und Beförderungen steigt das Gehalt, bleibt jedoch im Vergleich zu Großkanzleien in der Regel niedriger. Dafür kannst du aber “auf Lebenszeit” eingestellt werden und hast ein sicheres Einkommen.

Notare

Als Notar:in hast du eine besondere Stellung im juristischen Bereich, die sich auch in den Verdienstmöglichkeiten widerspiegelt. Die meisten Notar:innen verdienen auf Basis einer Gebührenordnung, was bei einer etablierten Praxis sehr hohe Einnahmen ermöglichen kann. 

Laut Schätzungen liegt das Jahreseinkommen erfahrener Notar:innen oft im sechsstelligen Bereich, wobei jedoch auch erhebliche Kosten für die Führung der Notariatskanzlei anfallen können.

Wissenschaftliche Mitarbeiter und Referendare

Diese Positionen sind eher auf dem Weg zur Volljuristentätigkeit, also im Jurastudium oder Referendariat, angesiedelt. Referendar:innen und wissenschaftliche Mitarbeiter:innen verdienen meist ein geringeres Gehalt – obwohl sie teilweise etwas weniger oder genauso viel arbeiten wie Vollzeitangestellte.

Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen liegen oft zwischen 20.000 und 30.000 Euro jährlich, werden aber in der Regel mit einem Stundenlohn entlohnt, da sie nebenbei studieren. Viele werden als Werkstudent:innen eingestellt und dürfen während der Vorlesungszeit maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten (in der vorlesungsfreien Zeit sind es maximal 40 Stunden pro Woche). Referendar:innen erhalten eine Unterhaltsbeihilfe, die je nach Bundesland etwa 1.000 bis 1.500 Euro brutto im Monat beträgt.

Wie viel verdient ein Jurist zu Beginn seiner Karriere?

Das Einstiegsgehalt ist für viele Jurist:innen ein entscheidendes Thema, da die berufliche Ausbildung meist lang und intensiv ist. Die Verdienstmöglichkeiten zu Beginn hängen stark vom gewählten Berufsfeld und den Arbeitgeber:innen ab. Hier ein Überblick über typische Einstiegsgehälter für Jurist:innen in verschiedenen Bereichen:

Einstiegsgehalt in Anwaltskanzleien

In Anwaltskanzleien variiert das Gehalt von Berufseinsteiger:innen stark. Während große, renommierte Kanzleien in Metropolen oft Einstiegsgehälter zwischen 80.000 und 100.000 Euro brutto pro Jahr bieten, sieht es in kleineren Kanzleien anders aus. Hier liegt das Jahresgehalt meist zwischen 40.000 und 60.000 Euro

Die Größe der Kanzlei, der Standort und die Art der Mandate spielen eine große Rolle. Eine internationale Wirtschaftskanzlei in Frankfurt zahlt oft deutlich mehr als eine kleine Anwaltskanzlei in einer kleineren Stadt.

Einstiegsgehalt für Unternehmensjuristen

Unternehmensjurist:innen starten in der Regel mit einem Gehalt von etwa 50.000 bis 70.000 Euro brutto im Jahr, abhängig von der Branche und Größe des Unternehmens. In besonders lukrativen Branchen wie der Automobil- oder Pharmabranche kann das Einstiegsgehalt auch höher ausfallen. Der Vorteil für Unternehmensjuristen sind oft geregelte Arbeitszeiten und die Möglichkeit, langfristig im Unternehmen aufzusteigen, was zu höheren Gehältern führen kann.

Einstiegsgehalt für Richter und Staatsanwälte

Im öffentlichen Dienst starten Richter:innen und Staatsanwält:innen meist in der Besoldungsgruppe R1, was einem monatlichen Gehalt von etwa 4.000 Euro brutto entspricht. Dieser Verdienst ist durch die Besoldungsordnung des öffentlichen Dienstes festgelegt und kann je nach Bundesland leicht variieren. 

Für Berufseinsteiger:innen sind diese Gehälter im Vergleich zu Kanzleigehältern deutlich niedriger, dafür aber stabil und unabhängig von der wirtschaftlichen Lage.

Gehalt für Notaranwärter

Die Notarausbildung ist anspruchsvoll und langwierig, aber Notaranwärter:innen verdienen bereits während ihrer Ausbildung ein Gehalt, das oft über dem Durchschnitt für Berufseinsteiger:innen liegt. Abhängig von Bundesland und Notariat kann das Einstiegsgehalt für Notaranwärter:innen bei etwa 50.000 Euro brutto jährlich liegen. Notaranwärter:innen haben gute Verdienstperspektiven, da der Beruf zu den bestbezahlten juristischen Tätigkeiten gehört.

Was verdienen wissenschaftliche Mitarbeiter und Referendare?

Vor dem eigentlichen Berufsleben arbeiten viele angehende Jurist:innen als wissenschaftliche Mitarbeiter:innen oder durchlaufen das Referendariat.

  • Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen verdienen oft ein Jahresgehalt zwischen 20.000 und 30.000 Euro, abhängig von der Universität oder Kanzlei, in der sie arbeiten. 
  • Referendar:innen erhalten eine Unterhaltsbeihilfe, die je nach Bundesland zwischen 1.000 und 1.500 Euro brutto pro Monat liegt. 

Diese Positionen dienen oft als Sprungbrett zu besseren Gehaltsaussichten nach der Ausbildung. 

Gehälter in der freien Wirtschaft: Compliance, Datenschutz & Co. 

Neben den klassischen Laufbahnen als Anwält:in oder Richter:in bieten sich für Jurist:innen vielfältige Karrieremöglichkeiten in anderen Bereichen. Ein beliebtes Feld ist zum Beispiel der Bereich Compliance und Datenschutz in Unternehmen. Hier sind Jurist:innen gefragt, um Richtlinien zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu erstellen und durchzusetzen. 

Das Einstiegsgehalt in Compliance-Abteilungen liegt oft bei etwa 50.000 bis 70.000 Euro brutto im Jahr, abhängig von Branche und Unternehmensgröße. Eine weitere Option ist die Tätigkeit in der Politik oder in NGOs (Hilfsorganisationen). Auch im Journalismus oder als rechtliche:r Berater:in in Verbänden und Vereinen sind Jurist:innen aktiv – oft mit einem Einstiegsgehalt im Bereich von 40.000 bis 60.000 Euro. Diese Positionen bieten abwechslungsreiche Arbeitsfelder und können eine gute Alternative zur Arbeit in Kanzleien oder Behörden sein.

Welche Rolle spielen Berufserfahrung und Spezialisierung beim Gehalt?

Berufserfahrung und Spezialisierung sind entscheidende Faktoren, wenn es um die Gehaltsentwicklung von Jurist:innen geht. Je länger du in deinem Beruf tätig bist und je mehr Expertise du in einem bestimmten Rechtsgebiet aufbaust, desto höher sind in der Regel auch die Verdienstmöglichkeiten. Gerade in Kanzleien und Unternehmen gibt es durch Spezialisierungen und Fachkenntnisse deutliche Gehaltssteigerungen.

Mehr Gehalt mit wachsender Berufserfahrung

Im Laufe der ersten Berufsjahre steigen die Gehälter vieler Jurist:innen beträchtlich. In Kanzleien kann das Jahresgehalt von etwa 60.000 Euro für Einsteiger:innen in den ersten 5 Jahren auf bis zu 100.000 Euro ansteigen, vor allem, wenn du in eine Senior-Position aufsteigst oder eigene Mandanten betreust. 

Unternehmensjurist:innen und Compliance-Expert:innen sehen nach einigen Jahren ebenfalls eine Gehaltssteigerung, wobei die Gehälter bei großen Unternehmen oft schneller wachsen als bei kleineren.

Fachanwalt werden – lohnt sich das?

Ein Weg zur Gehaltserhöhung für Anwält:innen ist die Qualifikation als Fachanwalt oder Fachanwältin. Fachanwaltstitel wie etwa für Arbeitsrecht, Steuerrecht oder Strafrecht sind begehrt und zeugen von umfassender Expertise in einem bestimmten Rechtsgebiet. Die Erlangung eines Fachanwaltstitels erfordert zusätzliche Fortbildungen und Praxiserfahrung, führt jedoch häufig zu einer höheren Mandantenvergütung und kann die Gehaltsaussichten um 10 bis 20 % verbessern.

Spezialisierung in gefragten Rechtsgebieten

Die Nachfrage nach bestimmten Rechtsgebieten schwankt mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends. Im Bereich Datenschutzrecht, Arbeitsrecht oder Compliance besteht aktuell eine hohe Nachfrage, was zu besonders guten Verdienstmöglichkeiten führt. 

Diese Spezialisierungen sind vor allem in großen Unternehmen gefragt, da sie ständig komplexer werdende gesetzliche Anforderungen erfüllen müssen. Auch im Bereich IT- und Medienrecht können sich Jurist:innen durch spezielle Kenntnisse von der Konkurrenz abheben und ihre Gehälter entsprechend steigern.

Führungspositionen

Je mehr Erfahrung du in deinem Beruf sammelst, desto wahrscheinlicher sind auch Aufstiegschancen in Führungspositionen. Besonders in Kanzleien kannst du Partner:in werden, was dir nicht nur ein höheres Einkommen, sondern auch einen Anteil am Unternehmensgewinn einbringen kann. Auch in Unternehmen führen leitende Positionen in der Rechtsabteilung zu Gehältern im hohen sechsstelligen Bereich.

Weiterbildungen und zusätzliche Qualifikationen

Neben der Spezialisierung auf bestimmte Rechtsgebiete können auch andere Weiterbildungen zu einer Gehaltserhöhung führen. Der Master of Laws (LL.M.) ist ein beliebtes Weiterbildungsprogramm, das oft für internationale Karrieren genutzt wird und dir bei Kanzleien und Unternehmen zusätzliches Gehalt einbringen kann. Auch Schulungen im Bereich Mediation oder Zertifikate in Compliance können deine Verdienstchancen steigern.

Was verdient ein Jurist in einer Kanzlei?

Arbeitgeber:innen haben einen enormen Einfluss auf das Gehalt von Juristen. Ob du in einer internationalen Großkanzlei, einem mittelständischen Unternehmen, einer Behörde oder einer NGO arbeitest, macht oft einen großen Unterschied beim Verdienst. Die Branche, das Renommee und die Größe von Arbeitgeber:innen spielen dabei eine zentrale Rolle.

Gehalt in Großkanzleien und internationalen Kanzleien

In Großkanzleien, insbesondere in Metropolregionen wie Frankfurt am Main, München oder Düsseldorf, sind die Einstiegsgehälter für Anwält:innen besonders hoch. Hier können Berufseinsteiger:innen mit einem Jahresgehalt von 80.000 bis 100.000 Euro rechnen, wobei erfahrene Jurist:innen sogar deutlich mehr verdienen können. 

Die Arbeit in solchen Kanzleien ist jedoch oft mit hohen Arbeitsbelastungen und langen Arbeitszeiten verbunden, was den Verdienst erklärt. Viele Großkanzleien bieten zudem Bonuszahlungen an, die das Gehalt noch weiter steigern können.

Gehalt in mittelständischen Kanzleien und kleinen Kanzleien

In kleineren und mittelständischen Kanzleien sind die Gehälter oft niedriger, dafür sind die Arbeitszeiten häufig geregelter. Hier liegen die Einstiegsgehälter eher im Bereich von 40.000 bis 60.000 Euro jährlich. 

Mittelständische Kanzleien bieten allerdings oft auch eine familiäre Arbeitsatmosphäre und eine engere Mandantenbindung, was für viele Jurist:innen reizvoll ist. Das Einkommen kann auch hier mit wachsender Berufserfahrung steigen, bleibt jedoch oft unter den Spitzengehältern großer Kanzleien.

Verdienstmöglichkeiten als Unternehmensjurist

Auch die Branche des Unternehmens, in dem du als Jurist:in tätig bist, hat großen Einfluss auf dein Gehalt. In beliebten Industrien können Unternehmensjurist:innen oft mit Gehältern zwischen 70.000 und 100.000 Euro jährlich rechnen. In kleineren Unternehmen oder weniger umsatzstarken Branchen kann das Gehalt jedoch auch deutlich niedriger ausfallen. Größere Unternehmen bieten oft zusätzliche Anreize wie Boni, Aktienoptionen oder andere Benefits, die das Gesamteinkommen erhöhen.

Als Jurist in NGOs, Verbänden und internationalen Organisationen arbeiten

Auch in NGOs, Verbänden, Stiftungen oder internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen oder der Europäischen Union gibt es interessante Stellen für Jurist:innen. Hier sind die Gehälter oft niedriger als in der freien Wirtschaft, insbesondere bei kleineren Organisationen. Dennoch bieten diese Stellen oft spannende und sinnstiftende Tätigkeiten, die für viele Jurist:innen von großem Interesse sind. 

In internationalen Organisationen können Gehälter wiederum höher sein, besonders auf leitender Ebene, wo oft auch Steuervergünstigungen oder Zulagen für Auslandseinsätze gewährt werden. Arbeitgeber:innen haben also auch hier erheblichen Einfluss auf die Gehaltsentwicklung von Jurist:innen. 

Während Großkanzleien und große Unternehmen oft die höchsten Gehälter bieten, setzen öffentliche Dienststellen und NGOs auf Sicherheit und Stabilität. Dein Karriereziel sollte daher auch davon abhängen, welche Prioritäten du beim Gehalt und Arbeitsumfeld setzt.

Standort und Kanzleigröße: Wo verdient ein Jurist am meisten?

Standort und Kanzleigröße spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Verdienstmöglichkeiten von Jurist:innen geht. Ob du in einer Großstadt oder einer kleineren Stadt arbeitest und ob du in einer großen oder kleinen Kanzlei tätig bist, hat oft einen großen Einfluss auf das Gehalt.

Großstadt oder ländliche Regionen?

In Großstädten wie Frankfurt am Main, München, Hamburg oder Berlin sind die Lebenshaltungskosten höher – und entsprechend sind auch die Gehälter meist angepasst. Hier liegen die Einstiegsgehälter in großen Kanzleien oft zwischen 80.000 und 100.000 Euro brutto jährlich, während sie in kleineren Städten und ländlichen Regionen bei etwa 40.000 bis 60.000 Euro beginnen. Die höheren Gehälter in Metropolregionen sollen die höheren Lebenshaltungskosten ausgleichen und werden auch von Mandant:innen getragen, die bereit sind, höhere Stundensätze zu zahlen.

Der Einfluss der Kanzleigröße auf das Gehalt

Die Größe der Kanzlei spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Großkanzleien, die oft international tätig sind und zahlreiche Fachbereiche abdecken, bieten in der Regel die höchsten Gehälter. Hier haben Anwält:innen die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und an komplexen Fällen zu arbeiten, was mit höheren Honoraren verbunden ist. 

Kleine und mittelständische Kanzleien, die oft regional tätig sind, zahlen meist geringere Gehälter. Hier ist das Gehalt häufig an eine stabilere Mandantenstruktur und lokale Fälle angepasst, was in der Regel niedrigere Stundensätze bedeutet.

Traumberuf: Arbeiten in einer internationalen Kanzlei

Internationale Kanzleien mit Standorten in Deutschland bieten oft besonders attraktive Gehälter. Sie richten sich häufig nach den Gehaltsstrukturen der internationalen Märkte, wie etwa in den USA oder Großbritannien, und können daher weit über den üblichen deutschen Gehältern liegen. 

Unternehmen und Kanzleien in Wirtschaftszentren profitieren von einer starken Branchenpräsenz und können dementsprechend höhere Honorare und Gehälter zahlen. Für Jurist:innen, die auf bestimmte Branchen wie das Bank- und Finanzrecht oder das Wirtschaftsrecht spezialisiert sind, kann ein Umzug in solche Zentren auch finanziell lohnenswert sein.

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